Waldameise
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     in der Natur
     Bettina von Arnim


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    In dem heiligen Schweigen, in der großartigen Ruhe der Natur liegt der höchste Trost für den, der ihre Sprache versteht.
    Fanny Lewald






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    Blogeinträge (themensortiert)

    Thema: Gefühltes

    Winterstarre

    Sie verstummen wieder, die Vögelchen. Auch ich bin wieder leiser geworden, schweigsamer. Der Winter hat sich von seinen Fieberschüben erholt und greift mit seinen eiskalten Händen unter meinen Pullover. Ich erstarre vor Kälte und möchte mich einrollen wie meine Katzen oder gleich schlafen, bis mich die Frühlingssonne an der Nase kitzelt. Denn kaum ist die Kälte und Dunkelheit wieder da, bin ich auch wieder total müde. Deshalb bin ich auch etwas blogmüde. Ich hoffe nur, das ist nicht auch eine Blogstarre. Nein, soweit wird es nicht kommen.

    Aber ich hab euch etwas Farbe aus meinem Gartenordner mitgebracht. Vielleicht kann ich euch ja damit eine kleine Freude machen ...



    * * *



    * * *



    Immer, wenn ich den Kleiderschrank öffne, hör ich so ein Jammern und Stöhnen im hinteren Eck. Dort liegen die leichten Sweat- und T-Shirts. Ich fürchte, denen wird ziemlich langweilig vom vielen Herumliegen. Aber ich kann`s nicht ändern ...
    Tatsache ist: Wir haben Januar. (Aber schon die zweite Hälfte !!!)
    Ganz liebe Grüße in die Runde und was zum Aufwärmen ...  caffee.gif für euch!

    Damit die Winterfreunde nicht schimpfen, kommt hier noch ein Winterfoto und der Beweis, dass der Winter durchaus seine Reize hat haben kann. So mag ich ihn. Aber nach 2 Monaten ist es genug. Wenn ich daran denke, dass die Frühlingsblüte nur ganze 2 Wochen geht, dann ist es einfach nicht fair, dass sich der Winter so lange austoben darf.



    Eins noch ... hab alle ZA-Termine hinter mir. Nächste Woche nochmal zur Kontrolle. Ich bin so stolz auf mich, dass ich das geschafft habe. Ein gutes Gefühl.

    Waldameise 19.01.2011, 22.03 | (25/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Ein Jahr

    ohne IHN, ohne SEIN Leben. Morgen nun steht auf dem Kalender das Datum, das ich für alle Zeit mit großem Schmerz und tiefer Trauer verbinden werde.


    Auf einmal war unser gemeinsamer Lebensweg zuende, einfach so von heute auf morgen vorbei … für immer. Tausend Dinge zurückgelassen – irgendwann zum letzten Mal berührt.

    Zum letzten Mal. Diese drei Worte wollen mir bis heute nicht in den Kopf. Er hat das doch alles so geliebt, gepflegt, behütet …

    Ich kann sie noch spüren … seine letzte Berührung.


    Spuren seines Lebens … all überall. Wie seine Seele, die er überall hinterlassen hat. Er hatte so viele Ideen, Begabungen, Interessen. Wo ich auch hinsehe, finde ich die Produkte davon. Und doch fehlt sein Körper, seine Wärme, seine Stimme …


    Nur wer etwas verliert, das er aus tiefster Seele geliebt hat, dessen Lebensinhalt von dieser Liebe geprägt war, kann ermessen, welch tiefe und immerwährend blutende Wunde zurückbleibt, wenn einem diese Liebe entrissen wird. Ich hätte mir das so nie vorstellen können. Wie auch?


    Manchmal fühle ich mich, als sei ich mitgestorben, als würde mein Herz nur noch durch ein Notstromaggregat schlagen. Es ist nicht mit Worten zu beschreiben. Und doch sucht man verzweifelt nach Wegen, irgendwie damit klarzukommen. Dazu gehört manchmal auch, einfach rauszuschreiben, was man denkt …


    Nun habe ich „das erste Jahr danach“ überstanden. Das schon, aber hat sich etwas geändert? Nein. Dass es nun langsam leichter wird, glaube ich nicht, eher im Gegenteil. Dieses Datum erschien mir immer wie ein Punkt, auf den ich „hingearbeitet“ habe, für den ich meinen Mut zusammen nehmen konnte. „Ich muss dieses eine Jahr schaffen, dann wird es leichter …“ redete ich mir selbst ein. Aber es geht weiter … Tag für Tag … Nacht für Nacht … und die Träume reisen nicht ab, die Träume voller Erinnerungen, die so schön und doch so traurig sind.


    Ich bin dankbar für die vielen tröstenden Worte und Gesten und den vielen lieben Menschen, die mir das Gefühl vermitteln, nicht allein zu sein. Ich bin dankbar für meine Arbeit und nicht zuletzt meiner lieben Familie. Nein, ich vergesse das alles nicht und es hilft mir auch, sehr sogar. Ein schöner Teil meines Lebens geht weiter.


    Aber was ist mit dem anderen Teil? Gefühle und Gedanken sind da, die ich nicht immer steuern kann. Und ich muss lernen, es auch ohne starke Arme über die Hürden des Lebens zu schaffen.


    Danke, dass ich an DEINER Seite leben durfte. Danke für ein Vierteljahrhundert voller Liebe, Arbeit, Fürsorge … Schutz … Pläne für die Zukunft …


    Zukunft? Ich kann sie mir noch nicht vorstellen. Lebe im Heute und hoffe. Ich überlege, was er sich wünschen würde … auch für mich … und versuche, danach zu handeln.


    Er ist immer noch bei uns. Es gibt so viele Situationen, in denen ich genau spüre und höre, was er jetzt tun und sagen würde. Ich weiß, welche Bücher er kaufen würde, welche Nachrichten- und andere Themen ihn interessieren würden, und was er zu all dem sagen würde, was mich Tag für Tag bewegt … ganz so wie einst …


    DU bist für immer bei mir.

    Waldameise 28.12.2010, 15.22 | (34/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Winterschläfrig

    Immer diese Schneelast auf meinem Ameisenbau. Sie drückt, macht alles duster ... und wenn es nicht nach Schnee riecht, dann dringt die kalte Nässe zu mir, schrecklich.

    Nein, auf die arme Waldameise sollte ich es nicht schieben. Sie gibt sich ja Mühe, möchte durchaus was erzählen und zeigen, und eure lieben Kommentare tun ihr übriges. Ich freu mich über eure vielen interessanten Gedanken und die immer so lieben, besorgten Zeilen. Sehr sogar. Habt vielen Dank dafür. Es ist schön, zu spüren, das man nicht vergessen ist.
    Und doch konnte ich mich bisher nicht aufraffen, auch mal wieder etwas von mir zu berichten und vorallem auch bei euch meine Spuren zu hinterlassen. Gelesen habe ich oft bei euch und hätte soviel dazu zu "sagen", aber diese ewige Müdigkeit. Als wolle ich in den Winterschlaf treten und erst wieder aufwachen, wenn die Gedanken an meinen lieben Mann und die unbändige Sehnsucht nach ihm nicht mehr so weh tun.

    Aber das geht nunmal nicht, deshalb muss ich mich endlich aufraffen und erinnern, dass es noch immer Dinge in meinem Leben gibt, die schön sind und auch meine Aufmerksamkeit verdient haben. Er hätte das auch so gewollt, unbedingt. Es tut halt nur so verdammt weh, diese schönen Dinge nicht mehr mit ihm teilen zu können. Er hätte es so sehr verdient gehabt, so viel, wie er geleistet hat, so gütig, wie sein Herz war. Er fehlt mir so.



    Bald werde ich meine Eltern besuchen. Hoffentlich spielt das Wetter mit. Ich bin so froh, dass sie noch in ihrer Wohnung leben und allein zurecht kommen. Das ist nicht selbstverständlich in dem Alter. Gedanken mach ich aber schon lange, was sein wird, wenn ...
    Euch wird es nicht anders gehen. Immerzu kreisen die Gedanken um die Lieben, um Menschen, die einem am Herzen liegen. Und doch kann man ihnen nichts Wertvolleres schenken, als ihnen immer wieder zu zeigen, wie lieb man sie hat, und wie dankbar man ist, dass sie da sind. Zusammensein, Herz und Ohr öffnen für die Sorgen, für einander da sein. Das war schon immer das Wichtigste für mich.



    Danke für eure Weihnachtszeit-Erinnerungen. Wie ich lesen konnte, gleichen sie einander in vielen Punkten, zumindest bei all denen, die in etwa zur gleichen Zeit Kinder waren.

    Ich ging immer einen Tag vorher zu meiner Großmutter. Mein Großvater war leider schon früh verstorben, so durfte ich immer mit im Ehebett schlafen. An Weihnachten war natürlich an Schlaf nicht zu denken. Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, bis ich endlich Ruhe gab. Sicher war es schon weit nach Mitternacht, bis meine Großmutter auf meine aufgeregte nächtliche Plauderei und die vielen Fragen keine Antwort mehr gab.

    Von ihrem Balkon aus konnte ich auf die Häuser und unzähligen Balkons der ganzen Straße schauen. Ich mochte das so sehr, wenn überall die Weihnachtsbäume leuchteten.
    Am Nachmittag kam dann meine andere Großmutter und sobald es dunkelte, marschierten wir los. Die Aufregung steigerte sich ins Unerträgliche. Allein der Gedanke, nun bald das letzte und größte Adventskalendertürchen öffnen zu können, trieb mir die Röte in die Wangen.



    Auf dem Weg zu meinem Elternhaus mussten wir durch den Stadtpark laufen. Von dort aus konnten wir dann schon sehen, ob der Weihnachtsbaum hinter dem Stubenfenster leuchtete. Das war das Zeichen, dass wir nach oben (wir wohnten im 4. Stock) kommen dürften. Die Aufregung spür ich wahrlich heute noch.

    Meistens hatte ich mir ein kleines Programm mit Liedern und Gedichten ausgedacht, das ich Eltern und Großeltern feierlich vortrug. Ich weiß noch, dass ich einmal meinen Sportanzug mit goldenen Sternen verzierte, als Weihnachtsbote oder sowas in der Art. Danach verteilte ich kleine Geschenke.

    Nachdem ich meine Geschenke bewundert hatte, ging ich noch zu meiner Schulfreundin Karin, die im 2. Stock wohnte, und durfte mir ihre Gaben anschauen. Danach kam sie mit zu mir "hoch". So hielten wir es über Jahre. Schon lustig, wenn ich mich jetzt daran erinnere.



    So, nun hab ich einiges nachgeholt, ein wenig aus meinem weihnachtlichen Nähkästchen geplaudert und euch hoffentlich etwas für das lange Warten entschädigt.
    Wenn ich bedenke, dass ich erst gar nichts zu Schreiben wusste, bin ich nun doch ganz froh darüber, die Erinnerungen rausgekramt zu haben. Ihr habt mich dazu inspiriert und ich danke euch nochmals von Herzen dafür.

    Ich werde auch noch bei allen vorbeikommen, fest versprochen. Ganz fest.
    Dennoch wird das für dieses Jahr vermutlich der letzte Eintrag sein. Vielleicht auch nicht, ich kanns nicht sagen. Es gibt halt noch einiges zu tun ... na, mal schauen.

    Ich wünsche euch viele gemütliche und frohe Tage. Ich weiß, ganz ohne Hektik geht es nicht, aber nehmt euch wenigstens kleine Auszeiten ... Stunden der Besinnung und Ruhe. Zeit für den Zauber des Kerzenlichtes und glockenheller Gesänge ... und vorallem: bleibt gesund.

    Eine frohe Weihnachtszeit wünscht euch
    die Waldameise


    Waldameise 12.12.2010, 18.00 | (47/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Heimelig

    Deshalb mag ich meine Waldameise.

    Keiner ahnt, wie oft mir schwer ums Herz ist. Ihr könnt es euch vielleicht denken, aber davon schreiben möchte ich nicht so oft. Nur, wenn mal wieder die Luft zu eng wird, dann muss ich auch der Waldameise einiges abverlangen, damit es wieder lichter wird in meinem Herzen.

    Die Waldameise ist das flinke winzige Tierchen, das mir durch die Seele krabbelt und sie ein wenig kitzelt, die mich auf andere Gedanken bringt und soviel Trost in diesen schweren Zeiten für mich ist.
    Sie sammelt von den schönen Momenten und sorgt dafür, dass ich sie nicht vergesse.

    Deshalb krabbelt sie auch gern auf euren Blogs herum. Sie findet dort soviel Interessantes und Schönes, was nicht in den Nachrichten steht. Nachdenkliches und Trübes natürlich nicht ausgenommen, obwohl es davon in den Nachrichten schon reichlich genug hat.
    Was ihr denkt und fühlt interessiert die Waldameise halt besonders. Und sie lockt euch herbei, was sie offenbar ganz raffiniert anstellt. Sie schreibt ein wenig von besagten Momenten/Erinnerungen und sofort kommen viele liebe Leser, um diese mit ihr zu teilen, so wie im letzten Eintrag.

    Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich über eure vielen lieben Erzählungen gefreut habe, mit welcher Spannung ich sie gelesen habe ... und wie unendlich warm mir dabei ums Herz wurde. Ich liebe solche Geschichten und kann nie genug davon kriegen.
    Dann fühle ich mich so richtig heimelig beim Lesen.

    Vielen herzlichen Dank, dass ihr mich so reich beschenkt habt mit euren eigenen Erinnerungen !!!

    Je älter ich werde, umso mehr interessiere ich mich für die Vergangenheit ... das Leben von einst in Stadt und Land und alles, was damit verbunden ist. Ein unerschöpfliches Thema, gell?
    Die überlieferten Erzählungen unserer Eltern und Großeltern und alles, was man darüber sehen und lesen kann. Auch alte Fotos haben etwas fesselndes, faszinierendes für mich. Wenn ich Weihnachten bei meinen Eltern bin, werde ich wieder in alten Alben stöbern, das wird schön.

    Aber noch ist es nicht soweit. Jetzt beginnt erstmal die Vorweihnachtszeit, was schon wieder ein schönes Thema wäre. Das würde mich auch brennend interessieren, wie die bei euch aussieht oder aussah, als ihr noch Kinder ward oder was ihr von euren Ahnen wisst.
    Vielleicht ein andermal, ja?

    Ich weiß nur, dass der Dezember als Kind für mich der aufregendste Monat des Jahres war, dass ich es kaum erwarten konnte, am Adventskalender wieder ein Fensterchen zu öffnen, und mich auf all die Heimlichkeiten und Überraschungen, die vor uns lagen, überaus freuen konnte.
    Auf den leckeren Stollen, auf den räuchernden Wachmann, die Pyramide mit dem Engelchenchor und die vielen schönen Lichter und Lieder, den Weihnachtsbaum vorm Rathaus und den damals noch kleinen Weihnachtsmarkt mit seiner kleinen Eisenbahn ...

    Ups, nun hab ich doch schon davon angefangen. Aber ein andermal mehr. Ich muss jetzt erstmal ein kleines Päuschen machen.

    Euch wünsche ich von Herzen eine gemütliche, ruhige, wenn möglich sorgen- und stressfreie Vorweihnachtszeit ... mit hellem Lichtschein um euch herum und in euren Herzen ...



    winke ... und bis hoffentlich bald! :-)


    Waldameise 25.11.2010, 19.27 | (56/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Hört mal,

    wer bald an die Tür klopft!
    Ihr ahnt es sicher schon oder habt es auch schon gehört oder darüber gelesen. Kommende Woche müssen wir uns warm anziehen. Aber es wird nicht nur kalt, sondern stellenweise bis ins Flachland weiß.
    Ist das auch schon wieder soweit? War`s das schon mit dem Herbst? Wo ist nur das Jahr hin? Jetzt geht es schon auf den Dezember zu. Am Montag öffnet der Weihnachtsmarkt in der City. Heute bin ich dort vorbeigelaufen ... alles schien vorbereitet, sogar die Lichter brannten schon. Probehalber, nehme ich an.

    Normalerweise freue ich mich auf die Vorweihnachtszeit ... auf Kerzenschein, Gemütlichkeit, schöne Düfte, Apfelbrot, Lebkuchen, schöne Musik und meine warmen Lammwollhausschuhe aus den Bergen, die mir mein Mann einst schenkte, weil ich immer eisige Füße habe.
    Ich vermisse ihn so sehr ... :(

    Ich wünsche euch von Herzen ein schönes, gemütliches Wochenende. Vielleicht die letzte Gelegenheit, die Landschaft noch einmal in Farbe zu sehen. Okay, in blassen ... sehr sehr blassen Farben ...


    Waldameise 19.11.2010, 17.46 | (21/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Novemberregen

    Heute hab ich euch ein paar Holzscheite mitgebracht. Macht euch ein schönes wärmendes Feuerchen. Eines, das auch die Seele erwärmt. Dann findet ihr den Blick aus dem Fenster vielleicht nicht so frustrierend oder könnt ihn gar genießen.

    Gestern Abend war ich noch unterwegs, was ganz selten vorkommt. Ausgenommen für einen Abendspaziergang.
    Für manche gehören Termine am späten Abend, die oft bis spät in die Nacht reichen, zum Alltag, wie das Zähneputzen vor dem Zubettgehen. Vereinsstreffen oder Kneipenbesuch z.B.. Unglaublich, wieviele Leute abends noch ausgehen. Die Kneipen in der City sind oft randvoll. Mir sind solche Treffen oft zu anstrengend. So nett vielleicht der Kreis ist, der sich da getroffen hat, so tut mir vom vielen Sitzen schnell der Rücken weh und den Lärmpegel vertrag ich so gar nicht. Aber jedem nach seiner Couleur.

    Wenn ich mal daheim bin, dann mag ich nicht so gern nochmal in die Stadt. Vorallem nicht, wenn es schon stockdunkel ist, wie gestern.
    Nur manchmal lässt es sich nicht ändern und ich muss wohl oder übel in den für mich leicht säuerlichen Apfel beißen. Manche mögen mich für bekloppt halten, aber ich kann da nicht aus meiner Haut.

    Einsam stand ich an der Bushaltestelle und beobachtete ein Igelchen im fahlen Laternenschein, wie es versuchte, die Pfützen zu umsappeln. Bis es ihm zuviel wurde und er kehrt machte. Auch im Bus war es ganz dunkel und ich musste meine Augen schon sehr anstrengen, um die zwei anderen Fahrgäste im hinteren Teil zu entdecken.
    Nein, wirklich nicht meine Welt. Aber ich habs überlebt. ;-)

    Ein Gedicht, das ich ursprünglich 2005 geschrieben habe, möchte ich noch anhängen. Habs leicht relauncht ... aber es passt noch immer, vorallem zu diesen Tagen.

    Vom Norden kamen die Wolken gezogen,
    fast unbemerkt, noch ohne Saft,

    dann hat sie der Wind vor die Sonne geschoben
     bis sie verlor ihre letzte Kraft.

    Im Wald beginnt ein Stöhnen und Ächszen,
    wenn Baum um Baum sich neigt und bricht.

    Kein Vogel singt mehr in den Ästen
    und ringsherum erstirbt das Licht.

    Kein Jäger sitzt mehr auf der Lauer,
    der Fuchs schleicht schnell in seinen Bau.

    Schon setzt er ein, der Regenschauer,
    verfärbt die Landschaft nebelgrau.

    (c) Waldameise



    Habt einen schönen Tag.

    Waldameise 17.11.2010, 09.35 | (18/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Novembergedanken

    Während manche Menschen jede Chance wahrnehmen, sich mit anderen über Gott und die Welt zu unterhalten und sich dabei oft in endloses Plaudergarn verstricken, zähl ich eher zu den nachdenklichen, in Gedanken versunkenen Menschen. Schon als Kind habe ich oft vor mich hin sinniert. Ich tat das gern und alles mögliche kam mir dabei in den Sinn. Vermutlich stammt daher auch meine Leidenschaft fürs Schreiben. Ich habe Bekannte, die haben damit absolut nichts am Hut. Für mich völlig unverständlich. Aber so unterschiedlich ist der Mensch, und das ist gut so.

    Es geht bei diesen Gedanken oft nicht um aktuelle Themen und Probleme. Die bespreche ich natürlich auch gern direkt, weil mich dazu die Meinung anderer interessiert.
    Aber ich lausche gern in mein Inneres auf die Sprache meiner Seele zu tausenden Themen, die mir durch den Kopf gehen.
    Wie schnell neigen wir dazu, Tatsachen als gegeben hinzunehmen oder zu glauben, was wir hören oder lesen. Als Kind und junger Mensch besonders. Doch je älter ich werde, umso mehr hinterfrage und grüble ich. In vielen Dingen bin ich mittlerweile misstrauisch geworden. Dabei muss ich nicht immer Recherchen einholen, um die wahren Hintergründe zu begreifen. Oft genügt schon mein Gefühl oder mein eigenes Wahrnehmungsvermögen.

    Was ich aber eigentlich sagen wollte ... dass nun die Jahreszeit beginnt, in der ich noch mehr als sonst nachdenke. Und manchmal fallen mir die verrücktesten Sachen dabei ein. Ich erinnere mich plötzlich an Situationen, die schon 40 Jahre zurückliegen und eigentlich für immer zu schlummern schienen. Urplötzlich seh ich eine Situation wieder vor mir. Ja, manchmal kann ich sogar den Geruch von damals wahrnehmen. Wie es bei meiner Großmutter in der Küche roch oder ihre Seife. Oder ich habe wieder Bilder vor Augen, die ich beim Blick aus dem Fenster hatte. Häuser, die dort längst nicht mehr stehen ... etc.

    Ich erinnere mich an peinliche Vorfälle in der Schulzeit und so vieles mehr. Sehe oft all diese Dinge nun mit anderen Augen und kann manche Menschen erst jetzt verstehen, oder ärgere mich, dass ich mich damals nicht gewehrt habe, wenn es eindeutig ungerecht zuging. Als Kind glaubt man, dass vieles so sein muss, wie man es vorgelebt bekommt.
    Endlosthema.

    Nun kam mir in den Sinn, wie schön es wäre, all seine direkten Vorfahren einmal bei einem riesigen "Familientreffen der Generationen" sehen und sprechen zu können. Meine Großeltern, Urgroßeltern, Urur ... Ururur ... und ein paar Ur-Großeltern mehr. Ein paar Fotos und sogar ein zwei Filmchen von meinen Urgroßeltern habe ich zwar ... und auch von meinen lieben Großmüttern, wie meine Großmutter Elisabeth  ...



    ... aber dann ist auch schon Schluss. Wer ihre Großmutter war, ist mir nicht bekannt.
    Dabei würde mich brennend interessieren, wo unsere Linie beginnt, wie haben meine Vorfahren gelebt, wo gewohnt, wie sahen sie aus, wie fühlten sie, was arbeiteten sie, welche Interessen hatten sie, wie alt wurden sie ... u.s.v.m.
    All das wüsste ich nur zu gern.

    Wie weit zurück reichen eure Informationen zu eurem Familienstammbaum? Habt ihr Kenntnisse von euren Urururahnen?

    Zu gern würde ich den Faden weiterspinnen. Ich sags ja ... es ist November.

    Lacht nur über das Alter, ihr Jungen,
    ihr lacht nur über eine Vergangenheit,
    die eure Zukunft ist !

    Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

    Waldameise 13.11.2010, 19.07 | (20/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Nur mal ganz schnell ...

    lieb Danke gesagt für eure lieben Kommentare und ganz speziell für die vielen Tipps und Links. Als ich merkte, dass das Pflänzchen so unermüdlich blüht ... von Frühling bis jetzt ... da musste ich um Hilfe rufen, denn ich möchte nicht, dass es kaputt geht. Da die Nächte schon sehr frisch werden, hab ich es nun reingeholt in einen kleinen Raum (der leider immer noch Baustelle, aber für diesen Zweck geeignet ist). Dort ist es relativ hell und auch leicht tempariert. Dort darf es nun überwintern.

    Nochmals von Herzen danke für eure Hilfe. Ansonsten hab ich grad viel um die Ohren, weshalb ich mich hier etwas rar mache. Aber ihr kennt das ja schon ... es kommen auch wieder andere Zeiten. In diesem Sinne grüße ich lieb in die Runde und sag ebenso ... bis bald !!! :-)

    Waldameise 10.11.2010, 18.19 | (15/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Mein Freund

    ... der Baum ... dieser schöne, aber so tief traurige Song lief gerade im Radio. Immer, wenn ich ihn höre, muss ich weinen.
    So viele schöne alte Bäume habe ich gestern und heute gesehen. Wie ich sie liebe, wie ich sie bewundere. Ihre Stärke, die sie ihren festen Wurzeln zu verdanken haben, aber auch die Äste und Zweige, die sich Richtung Himmel strecken ... niemals bekomme ich genug davon, bin immer wieder aufs neue fasziniert ... und so dankbar. Für die Knospen im zeitigen Frühjahr, die ersten zarten Blätter, dieses unbeschreibliche Grün, bis zur Buntfärbung im Herbst. Nun hat sie der Sturm mitgenommen und sie geben durch ihre dürren Äste neue Blicke frei ...



    Erinnert ihr euch zufällig an diesen Ort? Ich war im Frühjahr schon dort, und zum ersten Mal zu dieser Jahreszeit. Hier könnt ihr mit den Fotos vom Frühjahr vergleichen, wenn ihr mögt.
    Und hier noch ein aktuelles von gestern ...



    Schon ein enormer Unterschied, gell?



    Die letzten Sonnenstrahlen haben gut getan ... und das warme Abendlicht auf der Rückfahrt ebenso ...



    ... bis zum Sonnenuntergang.



    Ich ahnte gestern Abend schon, dass es die letzte Chance war und bin froh, dass wir sie wahrgenommen haben.
    Nun hab ich mich verplaudert und für eine größere Blogrunde bin ich schon wieder zu müde. Verzeiht mir, aber ich hole es nach. Morgen soll es regnen und stürmen. Das richtige Wetter, um ein wenig bei euch zu stöbern. ;-)

    Waldameise 06.11.2010, 19.51 | (29/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Überwältigt

    von euren lieben Genesungswünschen, möchte ich euch von Herzen dafür danken und euch auch gleich wissen lassen, dass es mir schon um einiges besser geht. Die Antiobiotika zeigt ihre Wirkung ... welch eine Erleichterung. Ich bin selbst total überrascht und so froh, dass das so schnell ging. Nachdem ich drei Tage und Nächte fast nur geschlafen habe und mir heute morgen zum ersten Mal wieder einen Kaffee gegönnt habe, fühlte ich, wie langsam die Kräfte zurück kommen. Ich hoffe sehr, dass das so bleibt. Wie schnell können solche Wunden auch nach längerer Zeit wieder mucken. Deshalb will ich mich auch nicht zu früh freuen. In 8 Wochen sollten die Wunden geheilt sein, laut Aussage der ZÄ.

    Es kamen Fragen zu meinem Speiseplan auf. Also derzeit kann ich feststellen, weshalb meine Kinder als Babys diesen und jenen Brei mochten und anderen nicht. Ich bin da auch sehr wählerisch. ;-)
    An mein neues Gesicht gewöhne ich mich auch langsam. Der Rollkragenpullover verdeckt Hamsterbacke und breitflächige (inzwischen gelb-blau-rote) Stellen rund ums Kinn ganz gut und das neue Lächeln kommt auch langsam als solches rüber. Und wieder einmal erscheint mir alles so irreal, wie so vieles seit jenem Wendepunkt in meinem Leben.

    Aber genug von mir. Jetzt wird es Zeit für eine Blogrunde. Ich freu mich schon sehr, bei euch reinzuschauen. Hier an dieser Stelle wünsche ich euch schonmal ein wunderschönes verlängertes Wochenende. Nehmt es mal nicht so genau mit dem Hausputz und liegengebliebenen Kram, sondern nutzt das schöne Wetter, so gut ihr könnt. Es kommen genug dunkle Nachmittage, an denen ihr Socken stopfen und Rechnungen sortieren könnt.

    Alles Liebe für euch ... bis ganz bald. :-)


    Waldameise 29.10.2010, 13.31 | (22/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

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    Wissenschaft genügt nicht, um die Sprache der Natur zu verstehen. Für viele Menschen sind Poesie und Kunst verständliche Dolmetscher.
    Friedrich Ratzel





    In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken

    man jahrelang
    im Moos liegen könnte.
    Kafka








    Die Erinnerung ist
    das einzige Paradies,
    aus dem man nicht
    vertrieben werden kann.
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