Waldameise
2024
<<< April >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
01020304050607
08091011121314
15161718192021
22232425262728
2930     



    -

    Liebe Besucher,
    hier findet Ihr
    meine Fotos,

    Erzählungen,
    Gedichte und

    Geschichten
    über meine
    Begegnungen
    in der Natur ...
    herzlich willkommen!


    ----------------





     Alles ist Mitteilung
     in der Natur
     Bettina von Arnim


    nara4.jpg

    In dem heiligen Schweigen, in der großartigen Ruhe der Natur liegt der höchste Trost für den, der ihre Sprache versteht.
    Fanny Lewald






    BlogStatistik
    Einträge ges.: 2778
    ø pro Tag: 0,4
    Kommentare: 28719
    ø pro Eintrag: 10,3
    Online seit dem: 21.12.2002
    in Tagen: 7797

    Laterne

    Hab sie vors Haus gestellt
    als es dämmerte.
    Hoffend,
    ihr warmes Licht
    locke sie wieder an -
    die Gestalten der Nacht.
    Geister,
    die durch meine Seele spuken.
    Mich erinnernd an einst,
    zärtlich und vertraut.
    An die frohe Zeit
    als Dein Licht noch brannte.

    (c) Waldameise



     

    Waldameise 20.11.2011, 20.16| (23/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gefühltes

    Nebeltag


    Nun weicht er nicht mehr von der Erde,
    Der graue Nebel, unbewegt;
    Er deckt das Feld und deckt die Herde,
    Den Wald und was im Wald sich regt.

    Er fällt des Nachts in schweren Tropfen
    Durchs welke Laub von Baum zu Baum,
    Als wollten Elfengeister klopfen
    Den Sommer wach aus seinem Traum.

    Der aber schläft, von kühlen Schauern
    Tief eingehüllt, im Totenkleid.
    O welch ein stilles, sanftes Trauern
    Beschleicht das Herz in dieser Zeit!

    Im Grund der Seele winkt es leise,
    Und vom dahingeschwundnen Glück
    Beschwört in ihrem Zauberkreise
    Erinnrung uns den Traum zurück.

    (Hermann Ritter von Ling)


    Waldameise 09.11.2011, 10.17| (26/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gesehenes

    Geschenke

    Was ist Glück? Für jeden etwas anderes, ganz klar. Mein Glück setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. Ein Teil ist natürlich die Familie, Freunde, Arbeit etc., für die ich sehr dankbar bin, aber als ich einen sehr großen Teil von meinem Glück verlor, hatte ich große Angst um mein drittes Teil Glück.
    Mein drittes Glück bekam ich in die Wiege gelegt, denn seit ich denken kann, bin ich so froh und dankbar über dieses Glück. Ich muss dafür weder Versicherungen noch Steuern zahlen. Es war ein Geschenk, das nie Staub ansetzte, sich nie verschlissen hat oder repariert werden musste, und es blieb kostbar bis zum heutigen Tag. Obwohl es schon eine lange Zeit gab, in der es achtlos in der trauernden Ecke meiner Seele lag und darauf wartete, wieder den Takt meines Herzens mit zu bestimmen.

    Richtig, mein drittes Glück ist meine Waldameise. Die Fähigkeit, auch die unscheinbarsten Dinge und ihre Faszination darin zu entdecken, sie als schön zu empfinden, mich in den vielen Formen und Gestalten der Natur verlieren und Geschichten daraus weben zu können, für diese Gabe bin ich unendlich dankbar. Kunst ... Farben, Formen ... und ganz wichtig: Musik!!! Gänsehaut spüren, das Herz im Hals schlagen hören ... dankeschön.

    Wie arm muss ein Mensch sein, der dieses Empfinden nicht in sich spürt, vielleicht auch nicht spüren kann, weil da einfach nichts ist. Welch schreckliche Vorstellung für mich.
    Kunst- und Naturempfinden ist doch das wunderbarste Geschenk, das man haben kann.
    Jeder wird es anders empfinden, was keine Rolle spielt. Empfinden ... Wahrnehmen ... Fühlen. Glück ist einfach, dass dieses Empfinden da ist. So sehe ich das jedenfalls für mich.



    Aber genug philosophiert. Ich hab euch noch ein lustiges Gedicht mitgebracht (ein typisch waldameisisch-naives) und schmücke es mit weiteren Fotos von unserem Ausflug vergangene Woche.

    Herbsttraum

    Im Herbst verwandelt sich der Wald,
    sein Kleid wird plötzlich bunter.
    Er gleich jetzt einem Märchenwald,
    die Elfchen werden munter.

    Es raschelt, knistert und im Strahl ...
    der Sonne wird es lustig.
    Froh tanzt das Völkchen "Minimal",
    kein Winzling wird da frustig.



    Ich lausche hinterm Baumversteck,
    erfreu mich am Geschehen.
    Da sagt ein kleiner Zwerg ganz keck:
    "Wir ha`n dich längst gesehen!"

    "Komm` zu uns, sei heut` unser Gast",
    lockt er ins Märchenland.
    Mein Herz rutscht in die Hose fast,
    doch reich ich ihm die Hand.



    Die schönsten Dinge seh` ich da,
    perlenbestickte Wiesen.
    Und unter Bäumen glaubt man gar,
    Gold würde sich ergießen.

    Ich tanze, bis die Puste streikt,
    ein letztes Mal im Kreise.
    Die Sonne sich dem Schlafplatz neigt,
    ringsum wird es ganz leise.

    Im Bett erwach` ich nach dem Fest.
    "Lag ich nicht unter`m Baum ???" ...
    frag ich mich - doch ich glaube fest:
    Das alles war kein Traum.

    (c) Waldameise



    Inzwischen scheinen die Blätter um die Wette zu fallen. Ein wahrer Striptease hat hier eingesetzt. Unser Ahorn trägt nur noch seine Samenstände. Auffallend war dieses Jahr, dass sämtliche Blätter gelb sind. Grüne und rote, wie in anderen Jahren, sind dieses Jahr kaum zu finden. Auch andernorts, was wir so gesehen haben. Jedes Jahr scheint alles ein wenig anders. Mir ist es gleich, ob so oder so ... ich finde es schön und erfreu mich an den Geschenken der Natur.



    Liebe Grüße ... bis bald!

    Waldameise 05.11.2011, 23.19| (31/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gedachtes

    Raschelzeiten

    Da bin ich wieder. Die Waldameise traut sich ans Licht. Nach einer arbeits- und nebelreichen Woche hat es uns in die Sonne gedrängt. Alles andere wurde verschoben. Das kann man lernen. Miterleben zu müssen, wie schnell es vorbei sein kann, öffnet dir die Augen. Ich hör ihn sagen ... "du weißt, ich dachte, ich hätte mehrere Leben, aber man hat nur dieses eine ... zumindest hier auf Erden". Er kommt nicht wieder ... nur jede Nacht in meinen Träumen, da ist er so real, so lebendig. Dann möchte ich ihn nie wieder loslassen, aber jeder Morgen beginnt mit dem Bewusstsein, dass ...

    Hallo, Waldameise, wo bist du? Du wolltest etwas Schönes erzählen ...
    Nun muss ich für ihn mit leben ... und irgendwie ist da oft dieses Gefühl, wie in "Ghost", ... ich treffe auf Menschen, die ich nicht kenne, noch nie gesehen habe, und doch glaube ich, im Blickwinkel ihn zu sehen. Schlüpft er in andere Körper, um mir/uns nah zu sein? Wer weiß?
    Wenn die Tage immer kürzer, dunkler und schwerer werden, helfen mir diese Gedankenfäden. Ich muss die gar nicht weiterspinnen, mich einfach in ihnen einwickeln, in das Gefühl ... er ist bei mir.

    Waldameise!!! Ja, ich bin ja schon da ... und werde ein wenig von jenem Tag berichten, der mich schweben liess. War das schön.
    Erst tageweise dichter Nebel, kein Sonnenstrahl. Im Regionalsender die Meldung, Richtung Schwarzwald sei schönstes Herbstwetter ... blauer Himmel ... goldener Oktober.
    Vielleicht die letzte Gelegenheit, die Natur so erleben und spüren zu dürfen. Also ab gehts ...



    ... raus aus dem Nebel ...

    Richtung Sonne  ...



    Ich genieße solche Tage, wenn keinerlei Bewegungen im Wald verborgen bleiben, weil unter jedem Schritt das welke Laub raschelt und knackt. Selbst ein leichtfüßiges Mäuschen kann sich nicht so leicht verstecken. Man muss nur ein Weilchen still halten, dann kann man sie durchs Laub huschen sehen. Ein ängstlicher Blick aus winzigen braunen Mäuseaugen und husch ist sie in ihrem Mäuseloch verschwunden.



    Ich liebe diese Raschelzeiten, wenn das Laub zur Erde fällt und dort seinen knisternden Teppich knüpft. Besonders schön ist es, wenn die Blätter von ganz hohen Bäumen sanft hinabgleiten, dann kann man sie ein Weilchen bei ihrem Flug beobachten ... wie kleine Zettel mit Liebesbotschaften des Baumes. Mag sein, dass hier die Phantasie mit mir durchgeht ... ;-)



    Der Wald ist meine Zwischenwelt. Wer in einer Stadt arbeitet und mit öffentlilchen Verkehrsmitteln fahren muss, kann sich vorstellen, warum ich das so empfinde. Zumal ich in der Stadt manchmal das Gefühl habe, unsichtbar zu sein. Die Menschen hasten mit leeren Blicken, schimpfen in ihre Handys und vergessen dabei oft, dass sie nicht allein sind. Dabei gab es Zeiten, da freute ich mich, wenn es hieß, heute machen wir einen Stadtbummel. Ich finde es so schade, denn die Stadt hat auch ihre schönen Seiten und Plätze. Daran liegt es gewiss nicht ...



    Als Waldameise fühle ich mich wohler. Mich in meinem Haufen verkriechen zu können, ist sehr beruhigend. Im warmen Sonnenlicht zwischen meinen Freunden, den Bäumen, zu wandeln, ist wohltuend. Wie die streichelnde Hand, die mir so fehlt.

    Schaut mal, hier hat sich eine im Baum verkrochen ...




    ... oder ist es einer? Jedenfalls war ihr/ihm wohl auch alles etwas über den Kopf gewachsen. ;-)



    Und der hier arbeitet vermutlich in geheimer Waldmission. Plötzlich stand er mitten im Wege.

    Eine besonders schöne Aussicht bot sich an diesem Aussichtspunkt. Blick auf die Burg Hohenzollern. Und den Nebel in der Ferne kann man auch leicht erkennen ...



    Hier stand ein Bänkchen. Einladend. Kaum sitzt du darauf, schon schwebst du davon, atmest durch, ganz ganz tief. Genießt Wärme, Farben und die Weite ... die Ferne. Das laute Leben da unten im Tal ... soweit weg von dir. Seufz. Es war irre schön, was nicht wundert, weil der Berg Irrenberg heißt, den wir umwanderten.



    Dafür, dass ich schon ein Weilchen nicht mehr in Erscheinung getreten bin, gabs heute etwas mehr zu sehen und lesen hier. Mal wieder ein winziger Blick in mein Herz. Mir war danach.
    Ich hoffe, ihr versteht mich ... meinen Kummer und meine Freuden. Meine Waldameise.

    Danken möchte ich für all eure lieben Kommentare. In der kommenden Woche werde ich ganz sicher auch wiedermal eine Blogrunde drehen können. Ich freu mich schon auf unser Wiederlesen ...



    Bis dahin wünsche ich euch noch viele schöne Herbsttage. Der goldene Oktober geht ja nun zuende, aber vielleicht greift auch der November zu leichteren Zigaretten und qualmt uns hier nicht zu sehr ein. Und wenn doch, machen wir es uns daheim gemütlich.

    Doch heute danke ich dem lieben Malersmann für seine gute Arbeit ...



    ... bis bald, eure Waldameise! :-)

    Waldameise 30.10.2011, 17.29| (886/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gelebtes

    RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3
    ---------------------------



    Wissenschaft genügt nicht, um die Sprache der Natur zu verstehen. Für viele Menschen sind Poesie und Kunst verständliche Dolmetscher.
    Friedrich Ratzel





    In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken

    man jahrelang
    im Moos liegen könnte.
    Kafka








    Die Erinnerung ist
    das einzige Paradies,
    aus dem man nicht
    vertrieben werden kann.
    ---------------------------