Waldameise
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    In dem heiligen Schweigen, in der großartigen Ruhe der Natur liegt der höchste Trost für den, der ihre Sprache versteht.
    Fanny Lewald






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    Thema: Gefühltes

    Warum so eilig

    lieber Frühling? Lass dir, den Wiesen und Bäumen Zeit. Das Hellgrün steht ihnen so gut.



    Groß genug ist die Trauer um all die schönen Blüten, die du immer viel zu hastig wieder abwirfst.



    Auch Baumkinder brauchen Zeit zum Wachsen ...



    Gib den Feldern eine Chance, das Gelb etwas länger leuchten zu lassen.



    Auch die Bienen und Hummeln werden dir dankbar sein. Und sicher nicht nur diese.



    Vielleicht hat es der Mensch dann auch nicht so eilig, deine wundervollen Wildblumenwiesen abzumähen.



    Der Winter ist geduldig und ausdauernd in seiner Härte und Düsternis.
    Warum hast du es immer so eilig?



    Gönn mir, den Schmetterlingen und Käferchen deine Vergissmeinnicht und Glockenblümchen noch für ein Weilchen.
    Nimm sie uns nicht gleich wieder weg.



    Ich liebe deine sanfte Sonne, die morgendlichen Tautröpfchen und all die Versprechen für den Tag ...



    ... lass dir Zeit, lieber Frühling!

    Lass uns Zeit, deine Geschenke in Ruhe auszupacken und zu genießen.
    Sie sind viel zu schade für einen Augenblick.



    Gönn dem alten Baum die frischen jungen Blätter. Nie wieder wird er sich so wohl fühlen.

    Nimm dir Zeit für das Grünen und Blühen ... und sei nicht so dumm wie der Mensch.



    Meinen lieben "Besuchern" ein herzliches Dankeschön für die freundlichen Kommentare!
    Danke, dass ihr euch die Zeit dafür genommen habt.
    Ich wünsche euch noch viele wunderschöne Frühlingstage im waldameisischen Sinn!

    Waldameise 20.05.2015, 19.42 | (19/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Trotz Sturm und Regen ...

    ich liebe diese Jahreszeit. Sie ist die meine. Und ich liebe den Mai, auch wenn er sich nach April und manchmal sogar nach Januar anfühlte.



    Das Grün - dieses liebe, wunderbare, unwiderstehlich bezaubernde Grün, allein darin bin ich total verliebt. Jedes Jahr aufs neue.



    Nach dem milden Winter und dem vielen Regen scheint es besonders üppig in Erscheinung zu treten. Oder meine ich das nur? Keine Ahnung, für mich ist es jedenfalls immer wieder überwältigend, was da plötzlich wie aus dem Nichts heranwächst.



    Die Blütezeit der Obstbäume ist leider schon vorbei, dafür holen die Frühlings- und Sommerblümchen schnell auf und verwöhnen uns mit ihrem Liebreiz.



    Wo man auch hinschaut, überall sprießt und blüht es in den schönsten Farben.

    Manchmal auch mitten auf einem Schotterweg ...



    Es ist wunderbar, ... aber kein Wunder, dass ich mich hier so rar mache. Es tut mir leid, aber ich habe eh meine liebe Not, all die Momente aufzunehmen, die sich mir verlockend vor die Türe legen.



    Der Tag müsste 48 Stunden haben und wär dennoch zu kurz, um all die Pracht genießen zu können, bevor sie wieder verblasst. Und sagt jetzt nicht, alles habe seine Zeit und der nächste Frühling kommt bestimmt. Denn ob das so ist, kann leider niemand mit Bestimmtheit sagen.



    Die Vögelchen mit ihrem lieblichen Gesang, weiße Schäfchenwolken am blauen Himmel, duftetende Wiesen, Blümchen, Hummeln und Regenbögen, ... alles alles lockt mich nach draußen.



    Es gibt Stunden, die hinterlassen Spuren für die Ewigkeit.
    Zu denen gehören vor allem auch solche Abendstunden, wie jene, von denen ich euch auch ein paar Fotos mitgebracht habe.



    Unvergleichlich schön, dieses Licht, diese Farben, die Stimmung ... so einmalig.

    Ich bin so dankbar dafür, dass ich sie erleben durfte.



    Manchmal passt einfach alles.



    Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, das ist wahres Glück!



    Bis zum nächsten Mal dauert es sicher wieder ein Weilchen. Aber ihr wisst ja, wo ihr mich noch finden könnt, wenn ihr mögt.



    Dass ihr den Frühling (oder auch den reinlinsenden Sommer) mit all euren Sinnen genießen könnt und sich eure Körper und Seelen dabei so richtig erholen , wünscht euch mit lieben Grüßen ...

    eure Waldameise!



    Winkewinke bis zum nächsten Mal ...

    Waldameise 16.05.2014, 19.24 | (32/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Schreck in der Morgenstunde

    Es war zur schönen Frühlingszeit - die Sonne schien die ganze Zeit,
    die Wiesen wurden immer grüner - das freute nicht nur Schaf und Hühner.

    Der Himmel leuchtete so blau - sogar der Fuchs schlich aus dem Bau.
    Ein jeder freute sich wie doll - denn diese Zeit war wundervoll.

    Doch eines Tages nach der Nacht - lief ich zum Fenster, kaum erwacht,
    rieb mir die Augen, sah hinaus - erschrak und seufzte "Ei der Daus" ...

    Die schöne Wiese - weiß bedeckt! - Was die Natur damit bezweckt,
    das war es, was ich nicht verstand - doch liegt die Antwort auf der Hand:

    Ein Irrtum war`s, sich hier zu sorgen. - Das, was ich sah am frühen Morgen,
    war gar kein spätes Winterwetter - nur tausend schöne Blütenblätter.

    (C) Waldameise



    Und so ist es leider, dieser Anblick ist längst schon wieder Geschichte, viele Bäume sind schon verblüht.
    Ein Grund zur Trauer besteht dennoch nicht, hat der Frühling doch gerade erst begonnen. Welch ein Glück, gell?




    Die freien bzw. Feier-Tage waren hier leider wettertechnisch nicht so, wie wir es erhofft hatten. Den Ausflug an den Bodensee haben wir deshalb verschoben. Zum Glück gibt es aber auch in der näheren Umgebung so viele bezaubernde Orte, dass wir das gut verschmerzen konnten.



    Und seien es nur ein paar Schritte am Abend ... an einem ruhigen Ort, wie diesen hier ... sind sie immer Erholung pur für die Seele.



    Auch die letzten Veilchen sind nun am Verblühen.
    Danke für euren lieblichen Zauber.


    Danke, lieber Frühling, für all das Grünen und Blühen.



    Am Ostersonntag erwanderten wir die Burgruine Hohenurach. Leider war der Himmel wolkenverhangen. Zudem wehte ein sehr kühler Wind. Dafür war dieser schöne und interessante Ort nicht überlaufen. So hat alles zwei Seiten ...



    Ja, das Foto ist bearbeitet, damit trotz Düsternis etwas Bewegung hinein kommt.



    Weitere Fotos findet ihr - wenn es euch interessiert - wie immer auch auf meinem Fotoblog.



    Danke für eure freundlichen Kommentare, Grüße und Wünsche!



    Noch viele aufregende, wunderschöne Stunden in der Frühlingsnatur

    wünscht euch eure Waldameise!




    Waldameise 23.04.2014, 19.23 | (27/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Der Frühling ...

    ist wahrlich eine Zeit, da bin ich manchmal voll Sorge um mein Herz.
    Warum? Na, weil es viel zu oft und zu heftig schlägt bei all dem Zauber, von dem wir umgeben sind. Das ist einfach manchmal zuviel für ein kleines Waldameisenherz. Ja, so ist das.



    Wo soll man zuerst hinschauen ... auf die saftig grünen Wiesen mit ihren gelben Sonnentupfen, ... zu den Bäumen und Sträuchern, denen ein hellgrünes zartes Kleidchen wächst ... oder in den blauen Himmel mit den weißen Wattewölkchen, die freundlich über die Landschaft ziehen?



    Welchem Vögelchen soll ich mein Ohr schenken? Welches ihrer lieblichen Konzerte besuchen? Alle sind Balsam für meine Ohren und Seele, ich liebe sie. Und ja, auch das freundliche Brummselsummsel der Bienen und Hummeln ist Musik für mich, die mein Leben beglückt.
    Den ganzen Tag könnte ich im Freien sein ... draußen im Wald oder auf den Streuobstwiesen ... sooo viel Herrliches gibt es jetzt zu sehen und zu fühlen ... puuuh.



    Ich möchte die Zeit anhalten, die schönste des Jahres für mich.
    Warum verblüht ihr nur so schnell, ihr schönen Blüten? So märchenhaft euer letzter lustiger Konfetti-Flug auch sein mag, stimmt er mich doch ein wenig traurig. Wochenlang kann sich zäher Nebel oder Dunst halten. Auch Kälte oder Dürre haben oft unnötig viel Ausdauer, aber die Blütezeit ist sooo betrüblich kurz.



    Deshalb, ihr Lieben, genießt die Zeit, so gut ihr könnt. Nehmt die Geschenke des Frühlings dankbar an und lasst sie auf euch und eure Sinne wirken.

    Nehmt euch die Zeit, sucht euch ein stilles Plätzchen und fangt Sonnenstrahlen, Blüten, Grün, Vogelsang und speichert es in eurem Herzen.



    Am schönsten sind die ersten und letzten Sonnenstrahlen des Tages. Manchmal gibt es leider nur eine einzige Möglichkeit, so einen ganz besonderen Moment davon zu erwischen. Dann solltet ihr ihn wahrnehmen.
    Lasst euch von niemanden daran hindern, ihn zu erleben, denn sonst ist er unwiederbringlich verloren, wie so viele andere ...



    Dieser Schwan weiß, wovon ich schreibe ... ;-) Der Glückliche erlebt mit Sicherheit ganz viele davon. Ich hab ihn erlebt ... und all die Wasservögelchen und anderen Flügelwesen, die an jenem Morgen den neuen Tag mit ihrem Gesang begrüßten, durchs Wasser plätscherten und es ganz wichtig hatten, die "neuesten Nachrichten" zu verbreiten. Um was es wohl ging ... ?




    Ganz, ganz leise habe ich mich verhalten, kaum geatmet ...




    Pssst ...




    Will dir den Frühling zeigen,
    der hundert Wunder hat.
    Der Frühling ist waldeigen
    und kommt nicht in die Stadt.


    Rainer Maria Rilke



    Genießt den Frühling mit all euren Sinnen, riecht, berührt und inhaliert ihn.

    Schaut um euch und genauer hin, lasst euch Zeit dabei oder nehmt sie euch einfach.

    Ich sag`s euch, keiner ist so verschwenderisch wie der Frühling ... ;-)




    Alles Liebe und eine schöne Osterzeit

    wünscht euch eure Waldameise!



    Waldameise 13.04.2014, 14.56 | (28/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Stellt euch einen Lausbub vor

    der heimlich vom Kuchen nascht, obwohl dieser für die Feier am Nachmittag gedacht war und erst dann angeschnitten werden sollte. Genauso fühle ich mich ein wenig in diesen vorgeschmackvollen Frühlingstagen, die mich mit ihren Klängen, Gerüchen und dem nahtlos blauen Himmel fast schon an den Sommer erinnern.



    Nur zu gern hätte ich mich bedenkenlos in die zarten Arme des Vorfrühlings geben und im Traum nicht daran denken möchten, dass er evt. nur flunkern könnte.



    Aber es scheint, er hat ein wenig übertrieben. Gleich so in die Vollen zu gehen, ist wohl seinem jugendlichen Leichtsinn zuzuschreiben. So erkannte er nicht des Winters Camouflage, mit der dieser nur seine Trägheit verdecken wollte.



    Dabei kennen wir das ja schon von ihm. Diesen Spaß lässt er sich nicht gern nehmen und jagt uns immer dann, wenn wir uns schon auf der frühlingssicheren Seite wähnen, nochmal einen gehörigen Schrecken ein.
    Nun, ich glaube nicht, dass er noch großartig was ausrichten kann, nachdem er sich eh schon so schwächlich gezeigt hat dieses Jahr. Zumindest in unserer Region.



    Soll er doch kommen. Den Lichtstreif am Horizont, den uns der Frühling geschickt hat, kann uns keiner mehr nehmen. Er ist gespeichert in unseren Herzen und gibt uns Zuversicht, dass auch die letzten Tage des Winters gezählt sind. Viele sind es ohnehin nicht mehr.



    Außerdem braucht die ausgetrocknete Landschaft dringend etwas Lebenselixier von oben, damit dann, wenn es wieder wärmer wird, alles kräftig wachsen und blühen kann.
    Auf Sturm und Kälte können wir allerdings sehr wohl verzichten. Das wird nur niemanden interessieren.



    Den Vorgeschmack des Frühlings habe ich mir jedenfalls auf der Zunge zergehen lassen.
    Er hat mir gut getan und mich gestärkt. Und er hat die Vorfreude in mir geweckt.
    Ich werde ihm eine kleine Schwäche nicht übel nehmen. Er sammelt halt noch ein paar Kräfte ... das ist okay.
    Hauptsache, es dauert nicht zu lange, bis das große Blühen einsetzt ... ;-)



    Immerhin ... ich konnte ihn fühlen ... und ich weiß, es wird wunderbar.

    Das Schönste kommt erst noch. Freuen wir uns darauf ...


    Waldameise 14.03.2014, 17.51 | (28/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Wer Bäume pflanzt

    liebt sich und andere, heißt es in einem Sprichwort.



    Für mich eine schöne Einleitung zu meinem heutigen Eintrag. Denn ich möchte euch wieder einmal von meiner großen Liebe erzählen. Obwohl es sich längst herumgesprochen haben dürfte, dass der Wald meine große Liebe ist. Genauso wie jeder seiner Bewohner. Alle Pflänzchen, Tiere und vorallem auch die Bäume. Ob sie sich als junge Triebe aus dem Boden drücken oder dort ihre letzte Ruhestätte finden, ich mag sie alle.



    Wenn ich den Wald betrete, hab ich das Gefühl, von den Bäumen willkommen geheißen zu werden. Wohl deshalb überkommt mich dabei jedesmal ein so übermächtiges Glücksgefühl.
    Es ist ein warmes, wohliges Gefühl, und einige werden das sicher nicht nachvollziehen können und mich für "etwas seltsam" halten, aber so ist es nunmal. Woher es kommt, vermag ich nicht zu sagen. Es ist einfach da und ich finde es unbeschreiblich schön.



    Auch wenn die frischen frühlingsgrünen Blätter sicher die schönste Zierde und Freude nach dem kargen Winter sind, so fasziniert mich auch ein kahler, entblätterter Baum.

    Nur so kann man seine vielen Arme sehen, die ihm im Laufe seines Lebens gewachsen sind, sofern sie nicht vom Menschen vorher gestutzt wurden.

    Schaut doch, wie sie offensichtlich rings um sich greifen, um die beste Nahrung für den fest verwurzelten Stamm einzuholen. Ohne seine starken Äste wär es vorbei mit dem Wachstum.



    Aber nutzlos wird er deswegen nicht, denn auf diese Art wird er zur Behausung für viele kleine Baumbewohner, und selbst Pflanzen, Pilze und Moose freuen sich, hier einen neuen Lebensraum gefunden zu haben. Mich beeindruckt es immer wieder aufs Neue, wie sie sich dieses Terrain erobern.



    Nicht, wo du die Bäume kennst,
    wo die Bäume dich kennen,
    ist deine Heimat.

    Bäume beschützen, hören zu, bezaubern, verführen ... und machen einfach glücklich. Bäume sind meine Freunde. Was für andere ihre fb-Freunde sind, sind für mich die Bäume. Ich liebe sie alle ... ;-)



    In dem wunderschönen Film "Das Geheimnis der Bäume" konnte ich sehen, wie wertvoll selbst die "abgestorbenen" Bäume sind. Auch deshalb finde ich es wunderbar, dass immer mehr Biosphärengebiete entstehen.




    * * *




    Das Schönste aber: ... Bäume flüstern dir etwas ins Ohr, wenn du dich ihnen anvertraust.

    Leg dich an warmen Sommertagen in ihren Schatten ... oder lausch einmal an der Rinde.
    Du musst dabei nur ganz still sein. Versuch es doch einmal.
    Es würde mich sehr wundern, wenn du dann nichts hörst ...



    Ich könnte hier ewig so weiterschwärmen, doch für heute soll es genug sein.
    Aber ich werde ganz sicher auch weiterhin viel im Wald unterwegs sein und all die Bäume dabei "einfangen", die mir freundlich zuzwinkern, mir ihre holzigen Schultern zum Anlehnen bieten oder etwas ins Ohr flüstern.

    Also bis hoffentlich bald, und grüßt mir die Bäume ... eure Waldameise.


    Waldameise 22.02.2014, 10.18 | (26/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Nebelgeister

    Heute möchte ich euch erzählen, wie ich den Herbstbeginn erlebt habe. Das war so ...

    Am frühen Sonntagmorgen ging ich in Richtung Wald, um den Herbst zu begrüßen.



    Jedoch ... wohin ich auch sah, ich konnte ihn nicht entdecken.

    Viele viele listige, zu Streichen aufgelegte Nebelgeister versuchten offenbar, dies zu verhindern.
    Wann immer die liebe Sonne zwischen den Ästen der Bäume hindurchblinzeln wollte, kamen Nebelgeisterchen und versperrten ihr die Sicht.



    Zudem schien es ihnen einen mächtigen Spaß zu bereiten, die Wiesen und abgeernteten Felder, ja sogar mein Haar mit ihrem Nebelspray zu befeuchten.



    Etwas betrübt lief ich in den düsteren Wald und seufzte so vor mich hin.

    Zu gern hätte ich den Herbst willkommen geheißen.



    Plötzlich ein Flüstern.

    Ganz in meiner Nähe ... hinter der großen Buche, die der letzte Sommersturm übel zugerichtet hatte.

    "Pssst ... pssst" ... hörte ich ein schwaches, rauchiges Stimmchen ...

    "weißt du denn nicht, dass wir Nebelgeister die Kinder des Herbstes sind?"



    Richtig, wie konnte ich so dumm sein, das du vergessen?!
    Er hatte seine Kinder nur vorgeschickt, weil sie gar so drängelten.



    Ich sammelte ein paar heruntergefallene Blätter, Eicheln und Tannenzweige und bedankte mich - nun voller Freude - für die schönen Mitbringsel.



    Waldameise 26.09.2013, 19.26 | (38/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Viel zu schnell

    scheint der Sommer dieses Jahr in die Ferne zu rücken. Zumindest ich empfinde es so.
    Schneller noch als in anderen Jahren. Irgendwie war er viel zu abrupt zuende.
    So plötzlich und heftig, wie er uns überrascht hatte, war er dann auch wieder verschwunden. Schade.
    Ich hoffe nur, dass uns der Herbst einen freundlichen Einstand beschert. Der letzte September war jedenfalls so ganz anders. Wer es nicht glaubt, braucht nur ein wenig im Archiv zu stöbern.



    Nun gut, ... was macht man, wenn eine schöne Zeit zuende geht? Richtig, man resümiert.
    Und genau das mache ich jetzt auch. Ich lass ihn noch einmal Revue passieren, diesen wunderbaren Sommer, der für so viele freundliche Augenblicke sorgte.

    Ein paar Tage davon durfte ich im Tannheimer Tal verbringen, wie schon berichtet.
    Begonnen hatte alles an einem heißen Tag, an dem es mich gleich ans Wasser zog ... zu den Bremsen ... lach.



    Ja, denn nicht alles ist immer so, wie es scheint. Und so manche Freude wird leider auch durch irgendwelche Widrigkeiten getrübt.
    Natürlich zog es diverse Insekten auch vermehrt ans Wasser in diesem trockenen Sommer, und ich fürchtete schon, dass mein Vorhaben zum Scheitern verurteilt wäre. Aber wir haben uns arrangiert, die Bremsen und ich. Oder sie fürchteten meinen Handschlag, der gewiss nicht als freundliche Geste zu verstehen war, was sie wohl auch irgendwie eingesehen haben müssen.



    Auch so einen makellosen Schön-Wetter-Himmel gab es nicht immer. Zum Glück, möchte ich sagen, denn manchmal brannte Fau Sonne schon ziemlich heftig vom Himmelsgewölbe.
    Da war jedes Wässerchen heiß ersehnt. Für Erfrischung sorgten kleine Bächlein oder Wasserfälle ... und ein Gewitter in der Nacht.

    Als es näher rückte, verfärbte sich der Abendhimmel ganz fantastisch ...



    Das war übrigens an dem Abend, als in Süddeutschland und Österreich die schweren Unwetter tobten. Eines von diesen Unwettern jedenfalls, denn es waren ja mehrere.

    Diese Aufnahme entstand mitten in der Nacht. Nur dem hellen Blitz ist es zu verdanken, dass man etwas sehen kann. Ich habe lange versucht, die Situation festzuhalten und mich natürlich riesig gefreut, als es mir endlich gelang ...
    Es ist zwar kein Blitz zu sehen, weil die Entladungen eher über den Wolken stattfanden, aber der helle Schein ist sein Licht.



    Am nächsten Morgen war der ganze Spuk vorbei, das Gewitter längst verrauscht und weitergezogen und die Atmosphäre wieder ganz friedlich, als wär nie etwas passiert.

    Hier zum Vergleich der gleiche Ausblick ...



    Die Vögel sangen wie gewöhnlich ihr liebliches Morgenständchen, irgendwo muhte die erste Kuh auf der Weide und die Glöckchen von Nachbars Ziegen hörte man auch schon bimmeln.

    Und in den Wiesen funkelten noch kleine Wasserperlen als Zeugen des nächtlichen Intermezzos.



    Umso klarer war die Luft an diesem Tag ... und Frau Sonne konnte wieder von einem nahtlos blauen Himmel lächeln ...



    Und nun bist du an der Reihe, lieber Herbst!!!

    Wir hoffen, du bist freundlich gestimmt, wenn du am Sonntag bei uns Einzug hälst, und hast auch ein paar goldige Geschenke für uns im Gepäck.

    Gern lassen wir uns überraschen. Du darfst es sogar bunt treiben, ja, stell dir nur vor.

    Aber wir bitten dich sehr herzlich, Sturm und Kälte nur sehr dezent und zurückhaltend einzusetzen.



    Das wär schön ... vielen Dank!

    Waldameise 20.09.2013, 19.19 | (20/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Goldrutentage

    Ein Leuchten umgibt mich. Ein sonnengelbes Spätsommerleuchten, wohin ich auch schaue ...



    Der altersschwache, vergehende Sommer muss meine Traurigkeit gespürt haben. Oder die von vielen Menschen, die ebenfalls so ihre Probleme mit dem Abschiednehmen haben.
    Wie sonst hätte er es geschafft, seine müden alten Beine nochmal zu bemühen und seine Schritte zurück in unsere Richtung zu lenken? Es muss so sein ... ;-)



    Dabei hat er seine Ruhe wirklich verdient, muss ich fairnesshalber zugeben. Er hat sich wirklich von seiner allerbesten Seite gezeigt und uns fast zu sehr verwöhnt mit all seinen Möglichkeiten. Über das ganze Gesicht hat er gestrahlt - fast den ganzen Sommer lang.
    Für manche war es gar zuviel der heißen Liebe, mit der er uns so reich beschenkte.
    Auch hat nicht jeder einen kühlenden See in der Nähe oder gar Berge, die Schatten spendeten ...



    Ja, lieber Sommer, du hast uns wundervolle Andenken hinterlassen. Mir "natürlich" auch. Dafür kann ich dir nicht genug danken. Du kannst sicher sein, dass wir dich in schönster Erinnerung behalten werden.
    Bis auf die armen Menschen, die deine üblen "Ausrutscher" zu verkaften haben. Das tut mir natürlich von Herzen leid und darf nicht unerwähnt bleiben. Das möchte ich an dieser Stelle einmal betonen, bevor ich mich einem "Shitstorm" aussetze ... ;-)

    Wie dem auch sei, ich denke, noch in 100 Jahren werden wir von diesem Sommer sprechen. Naja, wir nicht mehr, aber unsere Urururenkel vielleicht, falls die dann noch Zeit für Ausflüge in die Vergangenheit haben.



    Für mich bleibst du jedenfalls unvergessen. Deine Eindrücke haben bleibende Spuren in meinem Herzen hinterlassen, genauso wie die deiner Brüder und Schwestern, die sich vor deiner Zeit bemühten, uns Menschen Freude zu spenden, ihnen zu zeigen, wie schön das Leben ist, wenn man Herz und Augen dafür öffnet und bereit ist, all die Wunder wahrzunehmen, die Tag für Tag rings um uns herum singen, erblühen, plätschern, duften, strahlen, krabbeln, herabfallen, wachsen, flattern, summen oder wie die wunderschönen Goldruten leuchten ...


    Waldameise 05.09.2013, 15.04 | (28/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

    Katerles Traum

    Was träumst du, kleiner Tiger,
    wenn du im Rasen liegst?
    Zuckst du mit deinen Pfötchen,
    weil du die Maus nicht kriegst?

    Dringt gar ein frecher Fremdling
    schamlos in dein Revier?
    Ganz klar, das wär ein Unding,
    jag ihn schnell weg von hier.

    Ich mag, wenn du so da liegst,
    so friedlich und so brav.
    Träum weiter, kleiner Tiger,
    ich hüte deinen Schlaf.


    (C) Waldameise


    Waldameise 18.08.2013, 19.09 | (18/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

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    Wissenschaft genügt nicht, um die Sprache der Natur zu verstehen. Für viele Menschen sind Poesie und Kunst verständliche Dolmetscher.
    Friedrich Ratzel





    In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken

    man jahrelang
    im Moos liegen könnte.
    Kafka








    Die Erinnerung ist
    das einzige Paradies,
    aus dem man nicht
    vertrieben werden kann.
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