Waldameise
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    Einträge vom: 06.04.2005

    Straßen meiner Kindheit

    Wer genau zuerst die Idee hatte, weiß ich nicht. Bei Gabi hab ich sie entdeckt und war sofort infiziert. "Straßen deiner Kindheit" ... oh, wieviel fällt mir zu diesem Thema ein. Ich hab gemerkt ... wenn ich erstmal damit beginne, die Wege von damals in Gedanken noch einmal zu gehen, ... kommen tief vergrabene Erinnerungen wieder ans Tageslicht.

    Auf der Augustusburger Straße lebte ich von Geburt an zwanzig Jahre lang. Ganz oben, im 4. Stock, neben den Bodenkammern. Eine winzigkleine ausgebaute Dachkammer mit einem ebenso kleinem quadratischen Fensterchen war mein Reich, von dem aus ich weit in die Stadt sehen konnte ... auf das große Warenhaus ... auf das Hochhaus mit der Leuchtreklame ... und die Entwicklung der Stadt in all den Jahren. Aber das schönste war der Blick auf die Straße vor unserem Haus.

    Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als all die alten Häuser mit den vielen kleinen Läden noch standen, und wie gern ich beobachtet habe, wie die vielen Leutchen dort aus- und eingingen oder wie sie sich in den gegenüber liegenden Wohnungen bewegten.
    Gleich gegenüber war ein Blumenladen, daneben der kleine Drogeriemarkt, das Friseurgeschäft, daneben mein Lieblingsladen ... eine Art Schreibwaren- und Scherzartikelhändler,... wo man soviel "Interessantes" finden konnte ... die schönsten Stammbuchbildchen mit Glitzer z.B. ... lach ... und so viele kleine Dinge, die es dort für wenige Groschen zu kaufen gab. Etwas weiter kam der Schuhmacher. Ojeee, wie oft musste ich dort die Schuhe der ganzen Familie hinbringen oder wieder abholen. Und immer stand dort eine Schlange. Aber ich liebte es ... allein der Geruch von frischem Leder ist mir in schönster Erinnerung.

    Ein ganzes Stück weiter kam dann der Lebensmittelladen, in dem ich auch oft einkaufen musste, bevor es zur Martinstraße wegging, in der zwei meiner Schulfreundinnen ... Gabi und Barbara ... mit ihren Familien lebten. Ojeee, allein dazu fällt mir soviel ein ... von diesen uralten ungemütlichen Wohnungen, die nichtmal in sich abgeschlossen waren, wo man sich das Treppenhaus mit den anderen Mietern teilen musste und es schonmal passieren konnte, dass man Herrn Mayer im Schlafrock antraf, wenn man in sein Wohnzimmer wollte. Vom Plumpsklo eine Etage tiefer ganz zu schweigen. Da war ich echt froh, nicht in so einem alten Haus leben zu müssen.

    Ach, ich könnte hier ewig so weitermachen ... meinen ganzen Schulweg beschreiben, der soviel abenteuerliches zu bieten hatte ... oder von der Straße, die hinter unserem Haus entlang lief, die Theresenstraße ... vorbei am Stadtpark, durch den ich so oft spazierte ... die kleine Straße, die zur Jakobskirche führte, wo ich mit meiner Freundin Karin im Sommer "rollschuhlief" und im Winter "tschättete" ... lach. Ich könnte vom Bäcker an der Ecke erzählen, bei dem wir immer nach "Kuchenrindeln" fragten oder euch von meinem Weg zu meinen Großeltern erzählen, die am Rande der Stadt lebten ... oder überhaupt ... von den unzähligen Wegen, die ich in all den Jahren gegangen bin. Denn, obwohl es eine alte Straßenbahn gab, die ich heute noch quietschen höre, wenn sie um die Kurve fuhr, oder den Stadtbus, .... diese immer zu benutzen, wär uns damals nie in den Sinn gekommen.

    Und so könnte ich unzählig viel erzählen ... von den Straßen meiner Kindheit ... und meinen Erlebnissen und unzähligen Eindrücken, die mir in schönster Erinnerung bleiben werden. Aber dafür müsste ich einen eigenen Blog anlegen ...

    Waldameise 06.04.2005, 08.52| (12/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in:

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    Friedrich Ratzel





    In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken

    man jahrelang
    im Moos liegen könnte.
    Kafka








    Die Erinnerung ist
    das einzige Paradies,
    aus dem man nicht
    vertrieben werden kann.
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