Waldameise
2024
<<< April >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
01020304050607
08091011121314
15161718192021
22232425262728
2930     



    -

    Liebe Besucher,
    hier findet Ihr
    meine Fotos,

    Erzählungen,
    Gedichte und

    Geschichten
    über meine
    Begegnungen
    in der Natur ...
    herzlich willkommen!


    ----------------





     Alles ist Mitteilung
     in der Natur
     Bettina von Arnim


    nara4.jpg

    In dem heiligen Schweigen, in der großartigen Ruhe der Natur liegt der höchste Trost für den, der ihre Sprache versteht.
    Fanny Lewald






    BlogStatistik
    Einträge ges.: 2778
    ø pro Tag: 0,4
    Kommentare: 28719
    ø pro Eintrag: 10,3
    Online seit dem: 21.12.2002
    in Tagen: 7796

    Winterschläfrig

    Immer diese Schneelast auf meinem Ameisenbau. Sie drückt, macht alles duster ... und wenn es nicht nach Schnee riecht, dann dringt die kalte Nässe zu mir, schrecklich.

    Nein, auf die arme Waldameise sollte ich es nicht schieben. Sie gibt sich ja Mühe, möchte durchaus was erzählen und zeigen, und eure lieben Kommentare tun ihr übriges. Ich freu mich über eure vielen interessanten Gedanken und die immer so lieben, besorgten Zeilen. Sehr sogar. Habt vielen Dank dafür. Es ist schön, zu spüren, das man nicht vergessen ist.
    Und doch konnte ich mich bisher nicht aufraffen, auch mal wieder etwas von mir zu berichten und vorallem auch bei euch meine Spuren zu hinterlassen. Gelesen habe ich oft bei euch und hätte soviel dazu zu "sagen", aber diese ewige Müdigkeit. Als wolle ich in den Winterschlaf treten und erst wieder aufwachen, wenn die Gedanken an meinen lieben Mann und die unbändige Sehnsucht nach ihm nicht mehr so weh tun.

    Aber das geht nunmal nicht, deshalb muss ich mich endlich aufraffen und erinnern, dass es noch immer Dinge in meinem Leben gibt, die schön sind und auch meine Aufmerksamkeit verdient haben. Er hätte das auch so gewollt, unbedingt. Es tut halt nur so verdammt weh, diese schönen Dinge nicht mehr mit ihm teilen zu können. Er hätte es so sehr verdient gehabt, so viel, wie er geleistet hat, so gütig, wie sein Herz war. Er fehlt mir so.



    Bald werde ich meine Eltern besuchen. Hoffentlich spielt das Wetter mit. Ich bin so froh, dass sie noch in ihrer Wohnung leben und allein zurecht kommen. Das ist nicht selbstverständlich in dem Alter. Gedanken mach ich aber schon lange, was sein wird, wenn ...
    Euch wird es nicht anders gehen. Immerzu kreisen die Gedanken um die Lieben, um Menschen, die einem am Herzen liegen. Und doch kann man ihnen nichts Wertvolleres schenken, als ihnen immer wieder zu zeigen, wie lieb man sie hat, und wie dankbar man ist, dass sie da sind. Zusammensein, Herz und Ohr öffnen für die Sorgen, für einander da sein. Das war schon immer das Wichtigste für mich.



    Danke für eure Weihnachtszeit-Erinnerungen. Wie ich lesen konnte, gleichen sie einander in vielen Punkten, zumindest bei all denen, die in etwa zur gleichen Zeit Kinder waren.

    Ich ging immer einen Tag vorher zu meiner Großmutter. Mein Großvater war leider schon früh verstorben, so durfte ich immer mit im Ehebett schlafen. An Weihnachten war natürlich an Schlaf nicht zu denken. Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, bis ich endlich Ruhe gab. Sicher war es schon weit nach Mitternacht, bis meine Großmutter auf meine aufgeregte nächtliche Plauderei und die vielen Fragen keine Antwort mehr gab.

    Von ihrem Balkon aus konnte ich auf die Häuser und unzähligen Balkons der ganzen Straße schauen. Ich mochte das so sehr, wenn überall die Weihnachtsbäume leuchteten.
    Am Nachmittag kam dann meine andere Großmutter und sobald es dunkelte, marschierten wir los. Die Aufregung steigerte sich ins Unerträgliche. Allein der Gedanke, nun bald das letzte und größte Adventskalendertürchen öffnen zu können, trieb mir die Röte in die Wangen.



    Auf dem Weg zu meinem Elternhaus mussten wir durch den Stadtpark laufen. Von dort aus konnten wir dann schon sehen, ob der Weihnachtsbaum hinter dem Stubenfenster leuchtete. Das war das Zeichen, dass wir nach oben (wir wohnten im 4. Stock) kommen dürften. Die Aufregung spür ich wahrlich heute noch.

    Meistens hatte ich mir ein kleines Programm mit Liedern und Gedichten ausgedacht, das ich Eltern und Großeltern feierlich vortrug. Ich weiß noch, dass ich einmal meinen Sportanzug mit goldenen Sternen verzierte, als Weihnachtsbote oder sowas in der Art. Danach verteilte ich kleine Geschenke.

    Nachdem ich meine Geschenke bewundert hatte, ging ich noch zu meiner Schulfreundin Karin, die im 2. Stock wohnte, und durfte mir ihre Gaben anschauen. Danach kam sie mit zu mir "hoch". So hielten wir es über Jahre. Schon lustig, wenn ich mich jetzt daran erinnere.



    So, nun hab ich einiges nachgeholt, ein wenig aus meinem weihnachtlichen Nähkästchen geplaudert und euch hoffentlich etwas für das lange Warten entschädigt.
    Wenn ich bedenke, dass ich erst gar nichts zu Schreiben wusste, bin ich nun doch ganz froh darüber, die Erinnerungen rausgekramt zu haben. Ihr habt mich dazu inspiriert und ich danke euch nochmals von Herzen dafür.

    Ich werde auch noch bei allen vorbeikommen, fest versprochen. Ganz fest.
    Dennoch wird das für dieses Jahr vermutlich der letzte Eintrag sein. Vielleicht auch nicht, ich kanns nicht sagen. Es gibt halt noch einiges zu tun ... na, mal schauen.

    Ich wünsche euch viele gemütliche und frohe Tage. Ich weiß, ganz ohne Hektik geht es nicht, aber nehmt euch wenigstens kleine Auszeiten ... Stunden der Besinnung und Ruhe. Zeit für den Zauber des Kerzenlichtes und glockenheller Gesänge ... und vorallem: bleibt gesund.

    Eine frohe Weihnachtszeit wünscht euch
    die Waldameise


    Waldameise 12.12.2010, 18.00| (47/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gefühltes

    RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3
    ---------------------------



    Wissenschaft genügt nicht, um die Sprache der Natur zu verstehen. Für viele Menschen sind Poesie und Kunst verständliche Dolmetscher.
    Friedrich Ratzel





    In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken

    man jahrelang
    im Moos liegen könnte.
    Kafka








    Die Erinnerung ist
    das einzige Paradies,
    aus dem man nicht
    vertrieben werden kann.
    ---------------------------