Waldameise
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    Einträge vom: 12.12.2005

    Bin zurück ...

    und friiiiiere. Ist das eisig hier ... puuuh. Hab eh das Gefühl heute, dass diverse Körperorgane noch im Wochenende sind. Nicht nur, dass ich mich einfach nicht richtig erwärmen kann und noch hundemüde bin, auch die Augen wollen nicht so wie ich. Alles flimmert und ich kann kaum auf den Monitor schauen. Schrecklich ist das. Vielleicht liegt es einfach daran, weil ich gestern den ganzen Tag aus dem Zugfenster gesehen habe ... auf bewegte Bilder. Nun der starre Blick auf den Schirm vor mir, das verkraften meine sensiblen Äuglein nicht.

    Aber ich sags euch, ich liebe es, die Landschaft an mir vorbeifliegen zu sehen. Es gibt so viel interessantes entlang der Bahnstrecke. Schöne Landschaften, dunkle Wälder, weite Felder und Wiesen, überwiegend kleine Häuschen und Dörfer und so unbeschreiblich viele kurz vor dem Zerfall stehende Fabriken. Letzteres übt jedesmal eine totale Faszination auf mich aus. Die Faszination des Hässlichen könnte man sagen.

    Ich weiß nicht, was es ist, aber auf mich wirken diese alten zerfallen Häuser und Fabriken mit ihren zerborstenen Fensterscheiben, dem zugewachsenen Müll drum herum und all die Spuren einstigen Lebens und Wirkens so beeindruckend, ja fast heimelig. Ich kanns nicht erklären, aber ich mag diese Stimmung, die von solchen Plätzen ausgeht. Die verrosteten Werkstore und ausrangierten Maschinen, in denen sich vermutlich allerlei Getier wohnlich niedergelassen hat. Zurückgelassenes ... irgendwann von irgendwem. Faszinierend.

    Es waren schöne Tage in der alten Heimat. Und da wir grad bei Zurückgelassenem sind ... auch da bin ich froh, dass so manch altes Haus nocht steht, das einst auf meinen regelmäßigen Wegen lag. Es gibt nicht mehr viele. Überall entstehen neue moderne Häuser, Geschäfts- und Kaufhäuser, wie überall. Für mich farb- und leblos, kalt. Häuser mit Fenstern, in denen abends Rolläden das letzte Lebenszeichen auslöschen.

    Ich lauf gern durch Straßen, in denen die alten Jugendstilvillen und Wohnhäuser noch stehen. Wenn das letzte Laub von den Bäumen gefallen ist, kann man die sonst oft verborgenen Gebäude sehen, teils liebevoll restauriert, teils noch ganz ursprünglich mit hohen schweren Eingangstüren, die sich nur schwer und knarrend öffnen lassen, dunklen muffigen Treppenhäusern und all den Zeichen ihrer Zeit.
    Schade, dass auch all diese letzten architektonischen Zeugnisse der Vergangenheit und damit verbunden Kindheitserinnerungen bald für immer verschwinden werden.

    Aber ich muss aufhören mit meiner schwärmerischen Zeitreise. Die Realität wartet in der Waschmaschine und will aufgehängt werden. Außerdem verschwimmt mir langsam alles vor den Augen und die Finger sind auch schon ganz steif.
    Ich kann es gar nicht glauben, dass nächste Woche schon Weihnachten sein soll ... verrückt.
    Ich wünsch euch einen guten Wochenstart :)))




    Waldameise 12.12.2005, 10.29| (11/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gelebtes

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    Wissenschaft genügt nicht, um die Sprache der Natur zu verstehen. Für viele Menschen sind Poesie und Kunst verständliche Dolmetscher.
    Friedrich Ratzel





    In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken

    man jahrelang
    im Moos liegen könnte.
    Kafka








    Die Erinnerung ist
    das einzige Paradies,
    aus dem man nicht
    vertrieben werden kann.
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