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Alles ist Mitteilung
in der Natur
Bettina von Arnim

In dem heiligen Schweigen, in der großartigen Ruhe der Natur liegt der höchste Trost für den, der ihre Sprache versteht.
Fanny Lewald
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Frau Gieske
Sie wohnte im 1. Stock des Wohnhauses meiner Kindheit. Als ich heute morgen im Bus saß und meinen Gedanken nachging, während ich die Bilder da draußen an mir vorüber ziehen liess, musste ich ganz plötzlich an sie denken.
Das passiert mir öfter, dass mir ein Stück meines Lebens wie ein reif gewordener Apfel in den Schoß fällt.
Auf einmal sah ich alles wieder vor mir. Die kleine zierliche Frau, die Frisur und Kleidung nicht mehr in den Griff zu bekommen schien. Wie sie mit ihren vom Leben gezeichneten knorrigen Fingern versuchte, mir ein Stück Schokolade in den Mund zu schieben, wenn ich an ihrer Wohnungstür vorbeikam.
Vermutlich hörte sie meine Trippelschritte aus dem 4. Stock bereits, wenn ich die Wohnung verlassen hatte, denn immer ging ihre Tür auf, wenn ich im 1. Stock angekommen war. Aber auch, wenn ich aus der Schule nach Hause kam. Kaum, dass ich den Briefkastenschlüssel im Schloss drehte, hörte ich auch ihre Wohnungstür aufgehen.
Immer wieder bat sie mich für eine Weile zu sich. Zu gern griff sie in mein damals langes welliges Haar oder berührte mich an der Wange und schwärmte dabei. Damals begriff ich natürlich nicht, dass sie sich wohl nach Jugend und Kindheit zurück sehnte. Mir war es unangenehm und doch wollte ich sie nicht enttäuschen und liess es geschehen.
Ihren Mann kannte ich auch noch. Aber ich war noch sehr klein, als er noch lebte. Er litt an Parkinson, was jedoch auf seinen Gemütszustand keinen negativen Einfluss zu haben schien. Immer wieder drang sein inbrünstiger Tenor durchs Haus vom EG bis unters Dach. Jetzt in meiner Erinnerung finde ich das immer noch so wunderschön.
Wie schlimm muss es für die alte Dame gewesen sein, als seine Stimme eines Tages für immer verstummte.
Warum ich davon erzähle? Weil sich ein Spruch von ihr, den sie gegenüber mir und auch meinen Eltern immer und immer wieder wiederholte, fest in mein Gedächtnis eingebrannt hat.
Immer wieder sagte sie zu uns mit sehr eindringlicher Stimme:
"Nehmt euer Leben wahr!"
Wenn sie wüsste, dass ich das nie vergessen habe ...

Das passiert mir öfter, dass mir ein Stück meines Lebens wie ein reif gewordener Apfel in den Schoß fällt.
Auf einmal sah ich alles wieder vor mir. Die kleine zierliche Frau, die Frisur und Kleidung nicht mehr in den Griff zu bekommen schien. Wie sie mit ihren vom Leben gezeichneten knorrigen Fingern versuchte, mir ein Stück Schokolade in den Mund zu schieben, wenn ich an ihrer Wohnungstür vorbeikam.
Vermutlich hörte sie meine Trippelschritte aus dem 4. Stock bereits, wenn ich die Wohnung verlassen hatte, denn immer ging ihre Tür auf, wenn ich im 1. Stock angekommen war. Aber auch, wenn ich aus der Schule nach Hause kam. Kaum, dass ich den Briefkastenschlüssel im Schloss drehte, hörte ich auch ihre Wohnungstür aufgehen.
Immer wieder bat sie mich für eine Weile zu sich. Zu gern griff sie in mein damals langes welliges Haar oder berührte mich an der Wange und schwärmte dabei. Damals begriff ich natürlich nicht, dass sie sich wohl nach Jugend und Kindheit zurück sehnte. Mir war es unangenehm und doch wollte ich sie nicht enttäuschen und liess es geschehen.
Ihren Mann kannte ich auch noch. Aber ich war noch sehr klein, als er noch lebte. Er litt an Parkinson, was jedoch auf seinen Gemütszustand keinen negativen Einfluss zu haben schien. Immer wieder drang sein inbrünstiger Tenor durchs Haus vom EG bis unters Dach. Jetzt in meiner Erinnerung finde ich das immer noch so wunderschön.
Wie schlimm muss es für die alte Dame gewesen sein, als seine Stimme eines Tages für immer verstummte.
Warum ich davon erzähle? Weil sich ein Spruch von ihr, den sie gegenüber mir und auch meinen Eltern immer und immer wieder wiederholte, fest in mein Gedächtnis eingebrannt hat.
Immer wieder sagte sie zu uns mit sehr eindringlicher Stimme:
"Nehmt euer Leben wahr!"
Wenn sie wüsste, dass ich das nie vergessen habe ...

Waldameise 24.04.2012, 19.05| (15/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gelebtes
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Wissenschaft genügt nicht, um die Sprache der Natur zu verstehen. Für viele Menschen sind Poesie und Kunst verständliche Dolmetscher.
Friedrich Ratzel

In den Wäldern sind Dinge,
über die nachzudenken
man jahrelang
im Moos liegen könnte.
Kafka

Die Erinnerung ist
das einzige Paradies,
aus dem man nicht
vertrieben werden kann. ---------------------------

Wissenschaft genügt nicht, um die Sprache der Natur zu verstehen. Für viele Menschen sind Poesie und Kunst verständliche Dolmetscher.
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