Waldameise
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    Einträge vom: 30.10.2011

    Raschelzeiten

    Da bin ich wieder. Die Waldameise traut sich ans Licht. Nach einer arbeits- und nebelreichen Woche hat es uns in die Sonne gedrängt. Alles andere wurde verschoben. Das kann man lernen. Miterleben zu müssen, wie schnell es vorbei sein kann, öffnet dir die Augen. Ich hör ihn sagen ... "du weißt, ich dachte, ich hätte mehrere Leben, aber man hat nur dieses eine ... zumindest hier auf Erden". Er kommt nicht wieder ... nur jede Nacht in meinen Träumen, da ist er so real, so lebendig. Dann möchte ich ihn nie wieder loslassen, aber jeder Morgen beginnt mit dem Bewusstsein, dass ...

    Hallo, Waldameise, wo bist du? Du wolltest etwas Schönes erzählen ...
    Nun muss ich für ihn mit leben ... und irgendwie ist da oft dieses Gefühl, wie in "Ghost", ... ich treffe auf Menschen, die ich nicht kenne, noch nie gesehen habe, und doch glaube ich, im Blickwinkel ihn zu sehen. Schlüpft er in andere Körper, um mir/uns nah zu sein? Wer weiß?
    Wenn die Tage immer kürzer, dunkler und schwerer werden, helfen mir diese Gedankenfäden. Ich muss die gar nicht weiterspinnen, mich einfach in ihnen einwickeln, in das Gefühl ... er ist bei mir.

    Waldameise!!! Ja, ich bin ja schon da ... und werde ein wenig von jenem Tag berichten, der mich schweben liess. War das schön.
    Erst tageweise dichter Nebel, kein Sonnenstrahl. Im Regionalsender die Meldung, Richtung Schwarzwald sei schönstes Herbstwetter ... blauer Himmel ... goldener Oktober.
    Vielleicht die letzte Gelegenheit, die Natur so erleben und spüren zu dürfen. Also ab gehts ...



    ... raus aus dem Nebel ...

    Richtung Sonne  ...



    Ich genieße solche Tage, wenn keinerlei Bewegungen im Wald verborgen bleiben, weil unter jedem Schritt das welke Laub raschelt und knackt. Selbst ein leichtfüßiges Mäuschen kann sich nicht so leicht verstecken. Man muss nur ein Weilchen still halten, dann kann man sie durchs Laub huschen sehen. Ein ängstlicher Blick aus winzigen braunen Mäuseaugen und husch ist sie in ihrem Mäuseloch verschwunden.



    Ich liebe diese Raschelzeiten, wenn das Laub zur Erde fällt und dort seinen knisternden Teppich knüpft. Besonders schön ist es, wenn die Blätter von ganz hohen Bäumen sanft hinabgleiten, dann kann man sie ein Weilchen bei ihrem Flug beobachten ... wie kleine Zettel mit Liebesbotschaften des Baumes. Mag sein, dass hier die Phantasie mit mir durchgeht ... ;-)



    Der Wald ist meine Zwischenwelt. Wer in einer Stadt arbeitet und mit öffentlilchen Verkehrsmitteln fahren muss, kann sich vorstellen, warum ich das so empfinde. Zumal ich in der Stadt manchmal das Gefühl habe, unsichtbar zu sein. Die Menschen hasten mit leeren Blicken, schimpfen in ihre Handys und vergessen dabei oft, dass sie nicht allein sind. Dabei gab es Zeiten, da freute ich mich, wenn es hieß, heute machen wir einen Stadtbummel. Ich finde es so schade, denn die Stadt hat auch ihre schönen Seiten und Plätze. Daran liegt es gewiss nicht ...



    Als Waldameise fühle ich mich wohler. Mich in meinem Haufen verkriechen zu können, ist sehr beruhigend. Im warmen Sonnenlicht zwischen meinen Freunden, den Bäumen, zu wandeln, ist wohltuend. Wie die streichelnde Hand, die mir so fehlt.

    Schaut mal, hier hat sich eine im Baum verkrochen ...




    ... oder ist es einer? Jedenfalls war ihr/ihm wohl auch alles etwas über den Kopf gewachsen. ;-)



    Und der hier arbeitet vermutlich in geheimer Waldmission. Plötzlich stand er mitten im Wege.

    Eine besonders schöne Aussicht bot sich an diesem Aussichtspunkt. Blick auf die Burg Hohenzollern. Und den Nebel in der Ferne kann man auch leicht erkennen ...



    Hier stand ein Bänkchen. Einladend. Kaum sitzt du darauf, schon schwebst du davon, atmest durch, ganz ganz tief. Genießt Wärme, Farben und die Weite ... die Ferne. Das laute Leben da unten im Tal ... soweit weg von dir. Seufz. Es war irre schön, was nicht wundert, weil der Berg Irrenberg heißt, den wir umwanderten.



    Dafür, dass ich schon ein Weilchen nicht mehr in Erscheinung getreten bin, gabs heute etwas mehr zu sehen und lesen hier. Mal wieder ein winziger Blick in mein Herz. Mir war danach.
    Ich hoffe, ihr versteht mich ... meinen Kummer und meine Freuden. Meine Waldameise.

    Danken möchte ich für all eure lieben Kommentare. In der kommenden Woche werde ich ganz sicher auch wiedermal eine Blogrunde drehen können. Ich freu mich schon auf unser Wiederlesen ...



    Bis dahin wünsche ich euch noch viele schöne Herbsttage. Der goldene Oktober geht ja nun zuende, aber vielleicht greift auch der November zu leichteren Zigaretten und qualmt uns hier nicht zu sehr ein. Und wenn doch, machen wir es uns daheim gemütlich.

    Doch heute danke ich dem lieben Malersmann für seine gute Arbeit ...



    ... bis bald, eure Waldameise! :-)

    Waldameise 30.10.2011, 17.29| (886/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gelebtes

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    Wissenschaft genügt nicht, um die Sprache der Natur zu verstehen. Für viele Menschen sind Poesie und Kunst verständliche Dolmetscher.
    Friedrich Ratzel





    In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken

    man jahrelang
    im Moos liegen könnte.
    Kafka








    Die Erinnerung ist
    das einzige Paradies,
    aus dem man nicht
    vertrieben werden kann.
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