Waldameise
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    Viele Gedanken...

    mach ich mir über den einen oder anderen Kunden, der zu uns in die Geschäftsstelle kommt, um zu inserieren. Während ich den Text der Anzeigen eingebe, ertappe ich mich nicht selten dabei, wie ich erschrecke. Erschrecke deshalb, weil ich spüre, wer hinter diesen Worten steckt, was dieser Mensch mit seiner Anzeige erreichen will, was er sich erhofft.

    Ich lerne in meinem Job die unterschiedlichsten Menschen kennen. Es gibt unflätige, unfreundliche und arrogante Typen, bei denen ich gefühlsmäßig abschalte und einfach meine Arbeit mache, damit sie möglichst schnell wieder verduften. Aber es gibt auch die freundlichen, symphatischen und höflichen Leutchen, denen ich es zu verdanken habe, dass mir mein Job Spaß macht.

    Aber es gibt auch Menschen, die kommen sehr schüchtern, zurückhaltend und verlegen daher. Ihnen scheint es peinlich zu sein, eine Anzeige aufzugeben. Aus den unterschiedlichsten Gründen. Sie müssen z.B. nach jedem Cent schauen oder haben ein körperliches oder seelisches Leiden, das sie zu verbergen suchen. Diesen Menschen helfe ich besonders gern, denn meistens sind sie dafür überaus dankbar.

    Manchmal tut es mir so schrecklich leid, wenn sie zum x-ten Mal vergeblich versuchen, eine Wohnung zu bekommen und ihre Anzeige wieder und wieder schalten, weil sie Ausländer sind oder kinderreich, was schon genügt, um sie als Mieter abzulehnen. Ich finde das so schrecklich und fühle mich dann so hilflos.

    Andere Menschen suchen vergeblich einen Partner und geben dann in ihren Texten etwas vor, was die Wahrheit zum Teil total verwässert oder völlig erfunden ist. Ich weiß, sie erhoffen sich so, schneller die große Liebe zu finden oder tun dies, um sich wenigstens einmal begehrt zu fühlen, werden dann aber bitter enttäuscht. Nicht selten schütten sie mir ihr Herz aus, doch mehr als ein wenig Trost kann ich ihnen leider auch nicht spenden.

    Schlimm sind auch die vergeblichen Versuche vieler Arbeitsloser, die voller Hoffnung nach einem neuen Job inserieren. Viele kommen immer wieder, um dann lediglich fadenscheinige Angebote von Versicherungen in ihrer Post zu finden.

    Solche Sachen machen mich echt sehr traurig und ich versuche, all den Leuten wenigstens mit Ratschlägen, Tipps und Verständnis zu helfen. Und heute war mir einfach mal danach, euch davon zu berichten ...

    Waldameise 02.09.2003, 19.33

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    Kommentare zu diesem Beitrag

    7. von Helga

    Hallo Sunny, hoffe, bei dir ist alles OK??

    Ganz liebe Grüße, Helga die jetzt mit dem Zeigefinger tippt und die Groß- und Kleinschreibung wieder beherrscht!! :o)))

    vom 03.09.2003, 21.40
    6. von Elke

    Hallo liebe Sunny,
    darüber habe ich noch nie nachgedacht, dass ihr ja auch Kundenkontakt habt. Wenn ich mal eine Anzeige aufgebe - meistens Helferinsuche - dann mach ich das inzwischen auch per mail, früher telefonisch. In meinem Beruf ist das ja normal, dass man sich innerlich auch an den Sorgen und Nöten mancher Patienten beteiligt oder stur seine Arbeit macht, wenn sie unsympathisch sind, aber bei der Anzeigenannahme . . . Dabei ist es irgendwo logisch. Denn der Text sagt oft sicher eine Menge aus, ob ehrlich oder gelogen. Ja, also wie gesagt, bisher noch nie darüber nachgedacht. Schön dass du mal darüber geschrieben hast.
    Elke

    vom 03.09.2003, 17.29
    5. von Ocean

    Liebe Sunny,

    toll, dass du uns an deinen Empfindungen bei deiner Arbeit teilhaben läßt! Bei den unsympathischen so ganz abzuschalten ist bestimmt nicht immer leicht, oder? Und daß du bei den anderen so mitfühlst, wenn sie immer wieder eine Enttäuschung erleben, kann ich gut nachvollziehen - ich könnte mich da sicher nicht von distanzieren, und würde die Schicksale der Menschen nach der Arbeit "mit nach Hause nehmen". Da ist dann Manuelas Schlüssel hilfreich :) Aber durch deine Tips, und dass du den Leuten verständnisvoll zuhörst, hilfst du ihnen auf jeden Fall schon sehr!

    Ich wünsch dir, dass du weiterhin viel Freude an deiner Arbeit hast, und schicke dir ganz liebe Grüße!

    Ocean

    vom 03.09.2003, 12.46
    4. von Lemmie

    Hallo Sunny!
    Es ist wunderbar, dass Du so viel Herz hast und es auch zeigst.
    Ich denke, es ist die Hilflosigkeit, die einem zu schaffen macht, wenn man keine Möglichkeit hat, manchen Menschen zu helfen.
    Lieben Gruß
    Lemmie

    vom 03.09.2003, 12.41
    3. von Maria

    Liebe Sunny,

    es tut richtig gut zu lesen,
    mit wieviel Herz und Geist du deine Aufgaben erfüllst!

    Ich wünsche dir für heute viele erfreuliche Begegnungen mit lieben Menschen, die auch für dich ein offenes Ohr haben!

    Sonnige Grüße von Maria

    PS: Den Film
    Der Name der Rose habe ich damals gleich zweimal im Kino angeschaut.
    Der war grandios!
    Das Buch fand auch sehr interessant, aber etwas schwer verdaulich. Ich habe lange dazu gebraucht und auch ganze Passagen einfach nur überlesen.

    vom 03.09.2003, 11.14
    2. von Manuela

    Liebe Sunny,
    wenn man ein großes Herz hat, ist die Gefahr sehr groß, die Probleme anderer Menschen zu nahe an sich heran kommen zu lassen.
    Vielleicht hast Du dann das Gefühl, die ganze Welt retten zu müssen?
    Ich schicke Dir in Gedanken einen Schlüssel, damit Du zuschließen kannst, wenn es mal wieder zu viel wird.

    Sei ganz lieb gegrüßt
    Manuela


    vom 03.09.2003, 08.55
    1. von helga

    oh, ich kann mir gut vorstellen, dass dieser job für dich goldrichtig ist. sicher kannst du gut mit den leuten sprechen und sie auch mal trösten. die unsympathischen vergessen wir einfach.

    schön, dass du von deinem job erzählt hast.

    liebe grüße, helga

    vom 02.09.2003, 21.52
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    Wissenschaft genügt nicht, um die Sprache der Natur zu verstehen. Für viele Menschen sind Poesie und Kunst verständliche Dolmetscher.
    Friedrich Ratzel





    In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken

    man jahrelang
    im Moos liegen könnte.
    Kafka








    Die Erinnerung ist
    das einzige Paradies,
    aus dem man nicht
    vertrieben werden kann.
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