Waldameise
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    Freiheit

    ... geht mir über alles. Das war schon so, als ich Laufen lernte. Zwänge machen mich krank. Früher war mir das gar nicht so bewusst. Von Natur aus schüchtern und ängstlich gab ich mich äußerst anpassungsfähig. Nur nicht auffallen, blos nicht von der Menge abweichen, keinen Grund liefern, der Ärger oder Frust bei bestimmten Personen - Eltern, Lehrer etc. - auslösen könnte. Immer schön tun, was andere erwarten. Meinen Kummer kann ich doch nachts ins Kissen heulen ... Seelenqualen meinem imaginären Freund anvertrauen. "Ihm" hab ich erzählt von meinen Selbstzweifeln, meinen Minderwertigkeitskomplexen, dem Gefühl, wertlos zu sein, keinerlei Talent oder Begabung zu besitzen, nichts großes leisten zu können ... eben ein Niemand zu sein.

    Sie wissen es heute noch nicht, was in mir vorgeht, denn ich trage es nicht nach außen. Schon als Kind war ich scheinbar immer nur die "Sunny", die ihren Kummer nur im Verborgenen mit sich ausmacht. Warum das so ist, weiß ich nicht. Warum all die Angst davor, jemanden enttäuschen zu können, wieso diese regelrechten Panikattacken, wenn Verantwortung auf meinen Schultern lastet ... ja lastet, das trifft es genau ... warum nur? Warum dieses Gefühl "ich kann nichts - ich bin nichts" ... ? Ich weiß es nicht. Es ist in mir drin und wird an manchen Tagen zur Qual.

    Ich hab einen guten Mann, der mich schon fast von den größten dieser Ängste befreit hatte. Er, mein Fels in der Brandung, der mir soviel Kraft und Sicherheit schenkte, dass ich mich endlich frei fühlen konnte. So frei, wie ich es mir ein Leben lang erträumt hatte.
    Bis er einen Herzinfarkt bekam und ich das feststellen musste, was ich niemals für möglich gehalten hätte, nämlich, dass dieser Fels plötzlich bröckelt, dass er ja auch verwundbar ist ... und noch schlimmer, dass ich von heute auf morgen meinen größten Halt verlieren könnte.

    Schlimme Gedanken, die da in meinem Kopf kreisen, ich weiß. Ich sollte lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, zum eigenen Fels zu wachsen, mich nicht so dumm anstellen, ... andere müssen und schaffen das auch. Ich sollte nun für ihn zur Stütze werden und ihm die Kraft schenken, die ich einst von ihm schöpfen konnte.

    Waldameise 05.07.2005, 09.01

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    Kommentare zu diesem Beitrag

    6. von Sabine

    Liebe Sunny, im Moment ist mein Kopf ziemlich leer, aber deine Gedanken könnten auch meine sein, und an manchen Tagen ist es schlimmer als an anderen. Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Man möchte es allen recht machen und kann es natürlich nicht. Man traut sich nichts zu und hat ständig Angst zu versagen. Sobald man mich lobt oder Erwartungen an mich stellt oder noch schlimmer - Vorschuss-Lorbeeren erteilt, bin ich wie gelähmt. Das war ja dann alles nur irgendwie Glück, aber doch kein Können. Das hätten andere doch auch schaffen können etc. Ich bin sehr unsicher, und das schlägt sich in vielen Dingen nieder - vom Kochen bis hin zur Kindererziehung.

    Aber ich denke mal, liebe Sunny, so sind wir nun einmal, durch irgendwelche Dinge - meistens in der Kindheit - wurden wir geprägt, und so ist es nun, und wir müssen lernen, damit besser umzugehen. Und genau wie du habe auch ich einen Mann und Freunde, die mir helfen und mich verstehen und mögen, und was will ich mehr. Auf den Rest muss ich lernen zu pfeifen zwinkern !

    Hinzu kommt - je älter man wird, um so gelassener sieht man vieles, die Zeit arbeitet also für uns. Und wie heute schon erwähnt und ich kann es nur wiederholen: Auch wenn du deine "Mängel" hast und meinst, dir würde etwas fehlen, so bist du doch eine sehr warmherzige und mitfühlende Frau mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Du interessierst dich für deine Umwelt und Mitmenschen und hast immer ein nettes Wort übrig (ich liebe deine Wortschöpfungen!). Auch das ist eine Eigenschaft, die man nicht unterschätzen darf, wird das doch heute immer seltener.

    Und ich denke, du würdest dich wundern, was dein Mann so alles über dich zu erzählen wüsste, wenn er hier schreiben würde. Vielleicht bist du ja bereits in seinem Leben auch seine größte Stütze, nicht umsonst habt ihr schon so viel zusammen erlebt und seid ihr so lange schon zusammen. Und dass du Angst hast, ihn zu verlieren, das ist völlig normal. Natürlich wirst du es schaffen, auch alleine, da wächst man automatisch rein, aber die Panik ist da, man ist es ja nicht anders gewohnt.

    Ich hoffe, deinem Mann geht es wieder gut? Und dir anscheinend auch, nach deinem weiteren Eintrag heute zu urteilen.

    Sei ganz lieb gedrückt und gegrüßt und lass dich nicht unterkriegen! sonne

    vom 05.07.2005, 22.45
    5. von Barbara

    Du bist da. Das gibt ihm Kraft. Mach dich nicht selbst kleiner als du bist.Ist es nicht etwas sehr wertvolles, da zu sein? Und du gibst ihm dies. Erwarte nicht zuviel von dir. Lass dir Zeit,kein Mensch ist ohne Schwächen und Fehler,ohne Angst das gehört alles zum Leben dazu. Lernen es zu aktzeptieren und damit umzugehen.

    Kennst du das Buch: Pessimisten küsst man nicht? Oder Gefühle verstehen Probleme bewältigen? Dort sind einige - wie ich finde gute Erklärungen - woher viele Verhaltensweisen und Probleme kommen.

    Aber genaugenommen kann man es auch kürzer schreiben: Deine *Sonnentrahlen*, für sie bist du ein sehr, sehr wertvoller Mensch .Denk dran: Kleine Kinder sagen immer die Wahrheit.Nun mußt du dies nur noch auch selbst glauben.

    sonne

    vom 05.07.2005, 21.56
    4. von Elfie

    Liebe Sunny
    Deine Gedankengänge kann ich gut nachvollziehen und verstehen. Warum ist man/frau so oder so. Erziehung, Umgebung, Mitgebrachtes in den Genen? Wer weiss das genau?
    Wenn solche Gedanken auftauchen und zur Plage werden wollen, versuche ich es mit einem Gegenmittel, wie zum Beispiel mit dem Gedanken: Ich löse mich von dem Bedürfnis mich als wertlos zu betrachten, ich liebe und anerkenne mich selbst. Denn statt das Zerstörerische zu denken, kannst du schöpferisch dich Aufbauendes denken, du bist die Gestalterin deiner Innenwelt, deiner Gedanken. Mit der Zeit gehorchen dir deine Gedanken, vieles ist oft eine Frage der Gewohnheit.
    Wenn es dir zusagt, probier es einmal aus, liebe Sunny.
    Du hast diese Kraft in dir Sunny, ganz bestimmt, darauf kannst du vertrauen.
    Liebe Abendgrüsse sendet dir Elfie
    knuddeln

    vom 05.07.2005, 21.32
    3. von Elke

    Liebe Sunny,
    ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen, ich kenne sie sehr gut. Und ich bin sicher, dass das auch auf viel mehr Menschen zutrifft als wir uns vorstellen können. Die Regel ist nun leider mal, dass wir eine Fassade aufbauen, eine Maske tragen und viel zu oft stark tun, wo wir es garnicht sind und uns nicht trauen selbst um Hilfe zu bitten. Sätze wie der hier:"Ich sollte lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, zum eigenen Fels zu wachsen, mich nicht so dumm anstellen, ... andere müssen und schaffen das auch", sind sehr zweischneidig, denn sie schaffen es, sich noch kleiner zu fühlen. Natürlich können sie in der geeigneten Stimmung auch aufbauen. Ganz schlimm ist es, wenn man solche Sätze von jemand zu hören bekommt, der vorgibt einem nahe zu stehen. Mir ist das mal mit einer vorgeblichen Freundin passiert. Nachdem alles darüber reden nichts nützte, habe ich die Verbindung aufgegeben. Danach ging es mir besser.
    Hast du neulich mein Gedicht gelesen
    "Manchmal wünschte ich mir ..." - das ist in einer ganz ähnlichen Stimmung entstanden.
    Liebe Grüße
    Elke sonne

    vom 05.07.2005, 18.55
    2. von Ocean

    Hallo liebe Sunny :)

    diese kreisenden Gedanken sind in der gleichen Art oft auch in meinem Kopf. Ob sie schlimm sind ... hmmmm - sie lösen schlimme Gefühle aus, aber vor allem sind sie auch warnend, mahnend, erinnernd und sogar vorwärtsbringend.

    Sie erinnern dich an den Wert dessen, was du hast - an deinen eigenen Wert - und an die Zerbrechlichkeit des Lebens. Du wirst nicht achtlos damit umgehen ...

    Leider können sie auch wertvolle Lebenszeit "beschweren", sehr sogar *nick* ...

    Du bist ein sehr sensibler Mensch, reizoffen und kritisch - eben auch dir selbst gegenüber, und das mit sehr hohen Anforderungen.

    So wie du bist - bist du eine Klasse-Frau :) und ich bin sicher, dass du deinen Lieben sehr viel Kraft gibst und für sie bereits genau diese Stütze bist, mehr als dir vielleicht in solchen Gedankenphasen bewußt ist.

    Ich sag mir auch oft - wieso kann ich dies und jenes nicht so locker aus dem Ärmel schütteln wie andere - warum stell ich mich jetzt so blöd an - andere schaffen das doch auch - warum bin ich jetzt wieder so schüchtern, wo andere locker drauflosreden, warum fliegt mir der Bohrer dreimal aus der Hand, wo andere schon zehn Schrauben drin hätten ... und so eine Liste ließe sich endlos fortführen - das Denken daran ist leider meist ziemlich einseitig - man nimmt nur noch das an sich selbst wahr, was man nicht mag -

    und man vergleicht sich mit anderen, was sowieso Mist ist, denn aus solchen Vergleichen (die völlig subjektiv und deswegen auch meist nicht richtig sind) können fast nur Minderwertigkeitsgefühle entstehen ...

    Und dann wieder möchte ich diese Zurückhaltung, die Schüchternheit über Bord werfen und all denen ins Gesicht schreien, die mich eigentlich nerven, deren Verhalten ich als ungerecht, unsensibel, ausbeutend etc. empfinde -

    aber ich bin (meistens) doch still ... wahre die Fassade, vielleicht auch deswegen, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich die Kontrolle schnell genug wiederfinde, wenn der Damm einmal gebrochen ist. Sicherheitsmaßnahme ;)

    Die Angst um meinen Mann - habe ich ebenfalls, zwar nicht infolge eines so konkreten Anlasses wie bei dir - aber ich nehme ihn ebenso wahr, wie du, als Quell der Kraft -

    und ich sehe auch, wie er sich verausgabt, viel zu wenig auf sich achtet, sich keine Ruhe gönnt ... und manchmal hab ich Angst vor später.

    Felsen - Steine - sie wachsen langsam, aber stetig, mit den Jahren - durch äußere Einflüsse. Du auch ... du wirst auf lange Sicht immer ruhiger und stabiler werden - wobei das Auf und Ab des Lebens uns wohl immer schütteln wird, und es sich deshalb manchmal ziemlich "extrem anfühlt".

    Im Moment leben - im Jetzt - nicht so vieles verschieben - das hast du in einem deiner vorigen Einträge geschrieben, und das find ich so wichtig. Lebe dich aus, so wie du bist - es ist dein Leben, jede Sekunde davon gehört dir, und du hast die Möglichkeit, sie zu gestalten, Einfluß auf sie und auf den weiteren Gang deiner Zeit zu nehmen.

    In dir ist die Quelle der Kraft - auch dann, wenn sie dir verschüttet erscheint ... du wirst den Weg dahin wieder finden :)

    Schön, dass es dich gibt, liebe Sunny :) :soblum:

    knuddeln

    (P.S.: Ich hoffe, das mit dem Mailing ist okay für dich? )
    Deine Ocean

    vom 05.07.2005, 10.57
    1. von Helga

    knuddeln

    Hab es dir per Mail gesagt, liebe Grüße, Helga

    vom 05.07.2005, 10.37
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    Wissenschaft genügt nicht, um die Sprache der Natur zu verstehen. Für viele Menschen sind Poesie und Kunst verständliche Dolmetscher.
    Friedrich Ratzel





    In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken

    man jahrelang
    im Moos liegen könnte.
    Kafka








    Die Erinnerung ist
    das einzige Paradies,
    aus dem man nicht
    vertrieben werden kann.
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