Waldameise
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    In dem heiligen Schweigen, in der großartigen Ruhe der Natur liegt der höchste Trost für den, der ihre Sprache versteht.
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    Freude

    Es gibt ein paar Dinge in meinem Leben, für die ich unsagbar dankbar bin. Dazu gehören die Erinnerungen an meine Kindheit. Dass ich so viele wohlige Gefühle in mir spüre, wenn ich an diese Zeit zurückdenke, ist für mich eines der größten Geschenke des Lebens.

    Dabei würde man es aus heutiger Sicht wohl als ärmlich bezeichnen, dieses Leben, wie wir es geführt haben. Diese winzige, karg eingerichtete Wohnung, in der wir dennoch nie Platzmangel verspürten. In den wenigen Schränken gab es immer noch Raum und der Hausmüll eines 12-Familienhauses passte noch in eine einzige kleine Tonne. War es dieser Mangel, der es leicht machte, große Freude über scheinbar kleine Dinge zu empfinden?

    Ich konnte mich tagelang vorher auf einen Brief von meiner Großmutter oder auf den Kinderfilm am Samstagnachmittag freuen. Oder gar wochenlang auf das Weihnachtsfest. Es war wie in diesem Kinderlied, wo es abends zu hämmern anfing, und ich mir ausmalte, was es neues in meiner Puppenstube geben würde.
    Es war wie ein Feuer in meiner Brust. Und dieses Feuer kann ich noch heute in mir spüren, wenn ich daran zurückdenke.

    "Im Zimmer meiner Enkelin gibt es mehr Spielzeug, als zu meiner Zeit in einem Spielwarenladen" sagte mal ein Mann zu mir. Daran muss ich oft denken und frage mich angesichts der Werbeprospekte und bis zum Rand gefüllten Kaufhäuser, ob sich die Kinder von heute auch noch so freuen können, wie wir einst. Fühlen sie diese Vorfreude auch so intensiv oder ist es nur ein kurzes Aufflackern, wenn sie ihre Geschenke dann in den Händen halten?

    Ich weiß, die Zeiten ändern sich und man kann heute nicht mit früher vergleichen. Dass sich meine Großmütter einst schon über ein genähtes Kleidchen für ihre Puppe freuten und ein Stückchen Schokolade der pure Luxus war, weiß ich auch. Aber von ihren Erzählungen weiß ich auch, was sie glücklich gemacht hat. Ich seh noch das Leuchten in ihren Augen, wenn sie davon erzählte. Ob man das in den Augen unserer Kinder später auch einmal finden wird?

    Waldameise 25.10.2008, 15.07| (9/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gedachtes

    Wahre Kunst

    Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe,
    aus ein paar sonnenhellen Tagen
    sich soviel Licht ins Herz zu tragen,
    daß, wenn der Sommer längst verweht,
    das Leuchten immer noch besteht.

    Johann Wolfgang von Goethe


    Waldameise 22.10.2008, 14.08| (15/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gefühltes

    Krümeliges

    Ich liebe es, für bestimmte Wörter/Sachen eine Metapher zu verwenden. Gerade noch wollte ich von meinem geplanten Krümelaufstand berichten, weil es eine Unsitte meiner Familie ist, überall ihre Krümel zu hinterlassen, da kam mir die Idee für die heutige Überschrift. Denn auch die Dinge, von denen ich hier berichte, sind doch in irgendeiner Form auch Krümel meines Lebens oder auch Gedankenkrümel, wenn man so will.

    Jetzt werden einige von euch sagen, ich sollte mich mal entscheiden ... Salat oder Krümel. Ja, der Bezug auf den gemischten (Wochenend-)Salat hat mir auch gefallen. Und es war ein leckerer Salat, auch, wenn wohl doch ein Spritzer Essig zuviel beigemischt war. Was ich damit meine, erzähl ich aber lieber nicht. Das würde echt zu weit gehen, hier auch noch von meinen Darmgeschichten zu schreiben. Davon gibts ja schon Bestseller, das genügt.

    Jedenfalls liebe ich die Verwendung von Metaphern. Und deshalb werde ich heute ein wenig krümeln. ;-)

    Eigentlich könnte ich ein großes Backblech voll Streuselkuchen erzählen, aber ihr wisst ja ... tick tick tick ... die Zeit ... sie reicht einfach nicht. Deshalb picke ich halt ein paar für euch raus, okay?

    Einen köstlichen Krümel gönnten sich mein Mann und ich am Wochenende mit "Walk the Line". Ein toller Film mit grandiosen Hauptdarstellern. Ein Genuss, da zuzuschauen und -zuhören. Ich mag Filmbiografien sehr und hab schon einige gesehen, aber die Verfilmung über einen Teil des Lebens von Johnny Cash und June Carter gehört zu den mit Abstand besten.

    Heute Abend möchte ich den Film schauen, und bin schon sehr gespannt, zu welcher von den vielen unterschiedlichen Filmkritiken ich tendiere.

    Eigentlich könnte mein Mann (mit dem ich heute übrigens 21 Jahre verheiratet bin) auch einen Blog eröffnen. Ich sags euch, was der immer für Storys mit nach Hause bringt. Nicht alle sind zum lachen, beigott nicht. Wenn er nicht so ein ruhiges Gemüt hätte und trotz der vielen diversen "Nöte" seinen Humor und Glauben behalten würde, ich glaube, da gäbs bald keine sonnigen Seiten mehr.

    Aber gestern hätte ich mit der Digi auf der Baustelle sein sollen. Das muss ich euch einfach erzählen:
    Der Kunde, ein betagter Mann Mitte 80, verfolgte aufgeregt die Geschehnisse. Nicht nur, dass er meinen Mann dabei die ganze Zeit mit diversen Fragen "unterhielt" ... wozu diese Schraube in dieses Loch, die Leiste an das Wandteil kommen muss und wie es sein kann, dass ein Bohrer ohne Strom funktioniert, ... konnte ihn nichts, aber auch gar nichts davon abhalten, selbst die Leiter zu erklimmen, um sich alles aus nächster Nähe zu betrachten. Schließlich funktioniert das mit den Augen nicht mehr so doll im Alter.

    Verzweifelte und nachdrückliche Zurufe meines Mannes, er möge bitte unten - auf für ihn sicherem Terrain - bleiben, schienen ungehört zu verhallen. Nein, es komme was wolle, er musste nach oben.
    Klar, irgendwie hat er das geschafft. So weit so gut - aber wie nun wieder runterkommen? Da war guter Rat teuer, denn die Leiter nach unten klettern, war einfach unmöglich.

    Was also blieb meinem Mann anderes übrig, als den alten Herrn Huckepack zu nehmen und nach unten zu transportieren. Ich sags euch ... da macht man was mit.

    So, für heute genug gekrümelt. Jetzt wird es Zeit, dass ich mich wieder verkrümel.
    Habt einen schönen Tag ... winke, bis bald :-)



    Waldameise 21.10.2008, 14.02| (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gelebtes

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    Wissenschaft genügt nicht, um die Sprache der Natur zu verstehen. Für viele Menschen sind Poesie und Kunst verständliche Dolmetscher.
    Friedrich Ratzel





    In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken

    man jahrelang
    im Moos liegen könnte.
    Kafka








    Die Erinnerung ist
    das einzige Paradies,
    aus dem man nicht
    vertrieben werden kann.
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